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BeitragVerfasst: 26. Jul 2011, 18:42 
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Professor

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intermax hat geschrieben:
Damit liegt meine Münze nur noch knapp 0,4 Gramm davon entfernt bei einem Durchmesser von ebenfalls 36 mm.
Der Rand ist glatt.


Du darfst eine Abweichung nicht von einer Abweichung aus betrachten.

Sollgewicht: 25,92g

Deine: ca +0,6g
Berlin: +0,13g

McSearch Stücke:
+0,36g
-0,12g 2x
-0,13g
-0,35g

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BeitragVerfasst: 26. Jul 2011, 18:58 
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@interman,
ich habe nochmals im "Vice" geblättert. Dort liest man ganz interessante Geschichten. Z.B., daß in der letzten Dekade des 18. Jahrhunderts längst nicht alle der aus England abgegangenen Schiffe die Destination Sierra Leone erreicht haben. Von den in Birmingham produzierten 6560 Exemplaren dürfte also nur ein Teil das westafrikanische Freetown gesehen haben. Es ist von einem Feuer auf der "York" vor Freetown 1793 zu lesen, einem Schiff der Sierra Leone Company. Das hatte jede Menge Münzen geladen. Außerdem gingen viele Schiffe durch den 1793 begonnen langjährigen Krieg mit Frankreich verloren. Der Rest liegt immer noch auf Meeresgrund. Das macht Dein Stück garantiert noch seltener als es die - an sich schon geringe - Prägezahl dieses Types ohnehin schon vermuten läßt.

Jetzt aber einmal eine ganz andere Idee. Ich habe die von +EPI+ ausgegrabene ebay-Seite angeklickt, die ja Deine Münze zeigt. Dort ist kein Gewicht angegeben. Offenbar stammt die Messung von 26,5 Gramm von Dir selbst. Was hast Du für eine Waage? Kannst Du der vertrauen? Ich schlage vor, Du läßt das Stück von ein/zwei Apothekern nachwiegen. Vielleicht jagen wir hier ja nur einem Phantom nach....

Abgesehen davon halte ich von der hier stattfindenden Milligramm-Diskussion nicht viel. Wie KarlAntonMartini schon schrieb, war die Soho-Mint seinerzeit nicht für dier Einhaltung enger Toleranzen berühmt (vermutlich besonders nicht, wenn es um Prägungen für Afrika ging...). Bei diesem Typ sollte man Toleranzen in diesem Bereich mit in die Überlegung einbeziehen. Solange mir niemand ein Foto eines Haufens dieser Münzen auf einen chinesichem Markt vor die Nase hält, halte das vorgestellte Stück für echt.

Herzliche Grüße an alle Beteiligten
MG

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BeitragVerfasst: 26. Jul 2011, 20:26 
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Hallo Münz-Goofy,

also dieser "David Vice" scheint ja ein toller Katalog zu sein.
Leider gibt es den auch gebraucht nur sehr teuer...
Die Geschichte, die hinter einer Münze steckt, finde ich besonders interessant und macht immer ein Stück Geschichte lebendig ;-)

Ja, der Verkäufer hat keine Angaben zum Gewicht gemacht, sonst wäre mir vielleicht da schon aufgefallen, dass das Gewicht etwas von den bisherigen Auktionen abweicht. Aber meine Waage ist auf 100-tel genau. (Pocket Scale TFT-100) und hat sich in den letzen Jahren bewährt.
Du hast mich aber trotzdem verunsichert und ich hab mal moderne Weltmünzen damit gewogen, die ja hoffentlich das Soll-Gewicht erfüllen müssten...und tatsächlich: Alle Münzen sind auf meiner Waage ca. 0,2 Gramm schwerer!!! Mich trifft der Schlag!!!
Ich werde das Afrikanische Wildkätzchen morgen mal in einer Apotheke wiegen lassen und wenn dort als Ergebnis ca. 26,3 Gramm rauskommt, fliegt die Waage in den Müll!!!

Trotzdem ist die Münze dann immernoch zu schwer...aber das sollte dann innerhalb des Toleranzbereichs liegen, oder +EPI+ ??? ;-)

Gruß
IntermaX


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BeitragVerfasst: 27. Jul 2011, 08:25 
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Kannst Du Deine Waage kalibrieren? Dann muss sie nicht auf den Müll.

Fast alle / die meisten meiner Großsilbermünzen liegen unter dem Sollgewicht. Ich glaube, die Schwerste liegt bei irgendetwas zw. +0,1g und +0,2g. Deswegen sollte man große positve Abweichungen ernstnehmen (d.h. aber auch nicht, dass eine Münze deswegen falsch ist). Fragt mal pingu bezügl. eines alten Yen, günstig gekauft in China. Material Silber, Münzbild stimmt nach pingu, Übergewicht von 0,3g. Die Münze ist falsch.

Generell hatten Münzstätten kein Interesse übergewichtige Münzen herzustellen, da es so an ihr Geld ging. Sie haben lieber ungenau nach unten gearbeitet.

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BeitragVerfasst: 27. Jul 2011, 17:56 
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Nein, also die Waage lässt sich irgendwie nicht kalibrieren, aber ich habe jetzt mal eine Apotheke aufgesucht und der freundliche Apotheker hat sich auch bereit erklärt die Münze zu wiegen...

Wie so oft, liegt die Wahrheit auch hier beim Wiegen dazwischen: Statt meinen 26,5 Gramm und den vermuteten 26,3 Gramm zeigte seine Waage 26,4 Gramm!

Eine sehr mysteriöse Münze habe ich da ;-)

Da sie aber nicht magnetisch ist, einen glatten Rand hat, alle Details des Münzbildes offensichtlich ok sind, der Durchmesser im Rahmen liegt, gehe ich von der Echtheit der Münze aus...
Sie ist zwar immer noch knapp ein halbes Gramm zu schwer, aber wie schon Münz-Goofy geschrieben hat, könnte es bei der Prägestätte der Münze noch im Toleranzbereich liegen.

Danke für alle eure Vorschläge, ihr seid echt fit in der Materie :-)
Gruß
Intermax


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BeitragVerfasst: 27. Jul 2011, 18:08 
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@intermax: auf der Münze sind rund um den Löwen schwache Kratzer zu sehen. Es scheint aber, daß sie bis auf den einen, der von unten auf den Löwen zugeht, nicht den Körper des Löwen erreichen. Aber vielleicht liegt das nur am Foto? Grüße, KarlAntonMartini


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BeitragVerfasst: 27. Jul 2011, 18:15 
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@ KarlAntonMartini:

Ja, da hast du recht, das ist ein bisschen "Graffiti" auf der Münze. Wenn man die Münze entsprechend kippt und gegen das Licht hält, sieht man, dass sie mal von jemandem als "Notizblock" missbraucht wurde.
Aber sagt das was über die Echtheit des Stückes aus?

Gruß
Intermax


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BeitragVerfasst: 27. Jul 2011, 18:36 
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Mir schienen Buchstaben Deines Stückes anders zu sein (Ich kam zu keinem Ergebnis.) als bei McSearch-Stücken, aber hier können Bilder oder auch der Abrieb sehr täuschen. Bei nur einem Stempel wäre dies verdächtig. Aber dass es nur einen Stempel gab, glaube ich nicht. Man beachte hier die Serifen der Buchstaben des Wortes COMPANY (Ein Fälscher würde so eine Verzierung wohl nicht machen...):

http://www.mcsearch.info/record.html?id=260391

@intermax: Ist bei der Serife des A von SIERRA ein kl. Stempelbruch, ein Lichtreflex - es wirkt so, wie wenn es ein bisschen nach unten geht.

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BeitragVerfasst: 27. Jul 2011, 19:14 
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Moin allerseits,

darf ich auch noch mal meinen Senf dazu geben?
KarlAntonMartini hat geschrieben:
…auf der Münze sind rund um den Löwen schwache Kratzer zu sehen. Es scheint aber, daß sie bis auf den einen, der von unten auf den Löwen zugeht, nicht den Körper des Löwen erreichen. …
intermax hat geschrieben:
…Aber sagt das was über die Echtheit des Stückes aus?
Ich bin vielleicht nicht der große Fälschungs-Experte, aber Kratzer auf einer mehr als 200 Jahre alten Münze sollten doch normal sein. Oder gibt es literaturbekannte Hinweise, daß so etwas, wie auf diesem Stück zu sehen ist, auf eine Nachprägung schließen läßt?
+EPI+ hat geschrieben:
…Sollgewicht: 25,92g…
Diese aus dem “Vice“ stammende Angabe stellt aus meiner Sicht kein “Sollgewicht“ dar, sondern eine Einzelmessung einer Münze, auf die Vice zurückgegriffen hat. Neben diesem Vice vorliegenden Stück, dem Exemplar von intermax und den von +EPI+ über McSearch herausgesuchten vier weiteren Münzen haben wir nun sechs Stücke, um ein “Sollgewicht“ zu deklarieren. Das ist eine sehr dünne Basis. Wo liegt das Sollgewicht? Haben wir außer dem Vice noch einen Hinweis aus einem anderen Werk oder sogar von der Soho-Mint oder gar von der Sierra Leone Company? Ich denke mal: NEIN, lasse mich aber jeder Zeit eines Besseren belehren. Und wie haben die Waagen der einzelnen Besitzer funktioniert? Ich möchte +EPI+ nicht unterstellen, daß er die Münze von intermax absichtlich madig machen will, aber seine Statistik der Gewichte überzeugt mich nicht.

Gruß aus dem verregneten Rheinland
MG

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BeitragVerfasst: 27. Jul 2011, 19:51 
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Münz-Goofy hat geschrieben:
Ich möchte +EPI+ nicht unterstellen, daß er die Münze von intermax absichtlich madig machen will, aber seine Statistik der Gewichte überzeugt mich nicht.


Nein, das möchte ich auch nicht. Ich bin bei der Katalogangabe von einem Sollgewicht ausgegangen und nicht von einer zufälligen Messung (Gibt der Katalog keine Sollgewichte an?). Also fischen wir hier im Dunkeln (Der KM gibt kein Gewicht an.).

Generell ist mir ein Übergewicht von 0,6g, von dem ich anfangs ausging, nicht untergekommen (nicht repräsentativ). Dies bestätigt auch meine Konventionstalerrecherche (ebenfalls nicht repräsentativ). Also kann es für ein vermutetes hohes Übergewicht mehrere Ursachen geben, wie die Diskussion teilweise auch zeigt:

Ein echter Ausreißer von 0,6g, sehr selten.
Ein Ausreißer von 0,6g, der bei diesem Münztyp häufiger vorkommt.
Es wurde falsch gewogen.
Das angenommene Sollgewicht stimmt nicht.
Es ist ein (nicht das) Fälschungsmerkmal.
etc.

Solche Diskussionen finde ich immer sehr fruchtbar, da man aus ihnen Erkenntnisse insbesondere auch für andere Münzen gewinnen kann und man dadurch bestimmte "numismat. Phänomene" besser lernt zu beurteilen. Vermutlich brachte die gesamte Diskussion nebenbei die Erkenntnis, dass die Aussage des Katalogs, dass es nur einen Stempel gab, möglicherweise falsch ist (oder es gibt andere spannende Meinungen dazu.).

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