Herzlichen Dank für die zahlreichen Hinweise! Hier noch ein paar Anmerkungen dazu.
Die Medaillen von 1987 wurden in der Münzstätte Budapest (BP) im Auftrag einer Zürcher Münzhandlung in zwei Größen hergestellt: 5 Unzen in Silber, und Kleinformat mit Wertzahl 100 [Rand].
Das kürzlich aufgetauchte Stück mit Wertangabe "100 R" mit verzerrten Inschriften (Doppelsenkung) und ohne Münzzeichen ist offenbar eine Nachprägung der vorigen Medaille.
1990 ließ dieselbe Zürcher Münzhandlung anlässlich der Unabhängigkeit von Namibia (aber immer noch vor der Entscheidung über die Namengebung einer künftigen nationalen Währung) zwei weitere Medaillenpaare in Budapest prägen, diesmal jeweils in Kupfernickel und Silber und mit symbolischen Wertangaben (1 und 10 Mark sowie 1 und 10 Dollars, limitiert auf jeweils 1000 Exemplare).
1992 hat eine südafrikanische Agentur den Behörden von Namibia zwei Silbermünzen zu 1 Dollar auf die Olympischen Spiele in Barcelona angetragen und ohne die Genehmigung abzuwarten gleich prägen lassen. Als sich das Projekt zerschlagen hatte, wurde das Bildmotiv stattdessen für Äquatorialguinea verwendet.
Das Stück zu 10 Dollars 1995 mag eine Versuchsprägung als neuerlicher Vorschlag an die Nationalbank sein, eine amtliche Bestätigung liegt mir dazu bislang nicht vor. Jedenfalls erhielt 1995 eine holländische Agentur den Zuschlag und ließ dann bei Huguenin Frères (HF) Gedenkmünzen mit Staatswappen und demselben Sanddünenmotiv herstellen, denen bis 2000 diverse weitere Ausgaben folgten. Von praktisch allen Münzen dieser Serie gibt es auch ESSAI Versionen in Originalmetallen oder Kupfernickel, die freilich zu keiner Zeit irgendeine Zahlungskraft besessen haben.
Das Stück zu 5 Dollars in Gold 1/25 oz. wurde damals so angekündigt und ist mit dieser Wertangabe auch im KM abgebildet, das jetzt gezeigte Stück zu 2 Dollars muss also zusätzlich in die Kataloge aufgenommen werden. Die Goldmünze zu 100 Dollars ist mir bislang nur als ESSAI bekannt. Der Kontrakt mit Huguenin scheint mit dieser Ausgabe zunächst abgeschlossen zu sein.
südwester hat geschrieben:
Wenn wie hier bei den beiden Goldmünzen das Staatswappen von Namibia mitgeprägt wurde, kann man sicher von einer offiziellen Münze ausgehen.
Staatswappen und Landesnamen scheinen weltweit auch für private Medaillen frei verwendbar zu sein.
südwester hat geschrieben:
.. könnte bedeuten, daß .. die Bank of Namibia ähnlich wie viele Philatelieverwaltungen ihre Seele verkauft hat.
So kann man es auch ausdrücken. Von solchen Agenturprodukten gelangt üblicherweise nur eine kleinere Auswahl auch im Ausgabeland zum Verkauf.
südwester hat geschrieben:
Eine Goldmünze mit einem Nennwert von 2 N$ auszugeben, ist schon grober Unfug.
Der Sinn von Agenturausgaben ist die Generierung von Einnahmen für den Staatshaushalt, die niedrigen Nennwerte dienen dem Fernhalten der Stücke vom nationalen Zahlungsverkehr und der Vermeidung von Einlösebegehren.
Münz-Goofy hat geschrieben:
Ich vermute eher, daß es sich bei Deinem 2er um eine Probe handelt. .. Hat man eventuell anfangs vorgehabt, Münzen zu $2 auszugeben, sich es aber später anders überlegt?
Eher andersherum. Damals wurde in 999.9er Gold 1/25 oz. nur das Nominal zu $5 angekündigt. Ist die jetzt erhältliche $2 auch aus Feingold? Die neueren Gedenkmünzen seit 2007 werden wohl wieder bei der British Royal Mint hergestellt wie schon 1995 die $10 auf die Vereinten Nationen. In der Angebotsliste der Nationalbank steht auch 5 Cents 1998 Horse Mackerel. Gibt es die wirklich auch von 1998? Ich kenne nur 1999 und 2000.
Gruß,
gs