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Deutsch Ostafrika
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Autor:  kckohn [ 18. Dez 2009, 06:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Deutsch Ostafrika

Moin südwester (oder darf ich Hasso sagen?),

ich muss sagen, dass ich dich wirklich um einige Stücke deiner Sammlung beneide und dich
beglückwünschen möchte :)
Die obige Rupie ist schon ein Traum! Mir ist aufgefallen, dass es speziell von diesem Typ mit dem Jahrgang 1890 viele in top Erhaltungen gibt. Rein zufällig habe ich mir grad eine solche gegönnt, die ich euch nicht vorenthalten möchte, wenn sie denn endlich angekommen ist.
Deine/Eure Passmarkensammlung ist wirklich megacool, da sind viele Ausgabeorte dabei, von denen ich noch nie vorher etwas gehört habe. Die müssen ja irre selten sein. Habt ihr die alle ausgebuddelt? :D

Schöne Grüße

Andreas

Autor:  südwester [ 18. Dez 2009, 10:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Deutsch Ostafrika

kckohn hat geschrieben:
Moin südwester (oder darf ich Hasso sagen?),

......von denen ich noch nie vorher etwas gehört habe. Die müssen ja irre selten sein. Habt ihr die alle ausgebuddelt? :D

Schöne Grüße

Andreas


Hallo Andreas,
diese Sammlung des Freundes ist über viele Jahre zusammengetragen worden. Mir persönlich sind nur 2 größere Passmarkenfunde bekannt. Wenn man hier durchs Land fährt und viele Leute kennen lernt, findet man immer geschichtlich interessante Sachen, da die alteingesessenen Farmer oder allgemein Südwester sehr an diesem harten Land hängen. Schließlich haben sie, bei allen negativen Begleiterscheinungen, die nun mal die Kolonisierung damals mit sich brachte, das Land in jeder Beziehung erschlossen und zum wohlgeordnetsten Gemeinwesen in ganz Afrika gemacht. Daß ist auch nach 20 Jahren Unabhängigkeit noch so, was auf keines der anderen Afrikaländer zutrifft. In Südafrika geht es schon zu wie bei Hempels unterm Sofa - 2000 politisch motivierte Morde an weißen Famern, Frauen und Kindern seit 1994. Daß es hier immer noch friedlich ist, verdanken wir, ob es einem gefällt oder nicht, der erdrückenden Bevölkerungsmehrheit der Owambos, die mit ihrer SWAPO die absolute Regierungsgewalt in Namibia haben. Man kann damit leben, wenn auch wie überall in einer eingefahrenen Regierung die Korruption ständig steigt. Viele vergessen heute auch gerne, daß vor der deutschen Inbesitznahme 1884 hier im südwestl. Afrika Mord und Totschlag herrschte. Namas und Hereros bekriegten sich ständig in blutigen Überfällen um Weidegründe, Buschleute wurden als notorische Viehdiebe (die Buschleute kennen dieses Unrechtsbewußtsein nicht) einfach erschlagen, Damaras versklavt. Die Owambos lebten separiert an der Nordgrenze und hauptsächlich in Angola. Wenn man die Berichte der Missionare zw. 1840 und 1890 liest (besonders Hahn und Schmelen), kann man verstehen, daß selbst diese Idealisten ob dieser Zustände manchmal am Herrn gezweifelt haben. Insofern brachte die Kolonialzeit Sicherheit für Leib und Leben aller Eingeborenen. Wer sich mal mit der Geschichte des Völkermörders Lord Kitchener oder dem Belgisch Kongo befaßt hat, weiß daß es in anderen Kolonien nicht um friedlichen Aufbau ging.
Nichtsdestotrotz kann ich Euch alle nur nach Namibia einladen, es ist ein einzigartiges Land.

Euer südwester

(Entschuldigung für die Ausschweifung....)

Autor:  KarlAntonMartini [ 18. Dez 2009, 10:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Deutsch Ostafrika

Danke für die Ausschweifung. Ich schätze solche differenzierte Geschichtsbetrachtungen. Grüße, KarlAntonMartini

Autor:  kckohn [ 18. Dez 2009, 10:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Deutsch Ostafrika

Ja vielen Dank für den lesenswerten Beitrag. Eigentlich sind wir Deutschen doch immer die schlechten Menschen, wenn es nach einigen Leuten geht. Das ist wohl nicht ganz richtig ;)

Grüße

Andreas

Autor:  helcaraxe [ 18. Dez 2009, 11:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Deutsch Ostafrika

Ich kann nur bestätigen, was südwester über Namibia sagt. Ich war bereits zwei mal dort (2001 und 2004) und habe es wirklich sehr genossen. Für mich war das eine Reise in die Vergangenheit und eine ganz besonderes Erlebnis.

Allerdings war ich auch für ein paar Monate in Südafrika, und auch dieses Land halte ich für eines der faszinierendsten der Welt. Und bevor wir die Köpfe über politische Zustände in Afrika schütteln dürfen (als Europäer), sollten wir erst vor der eigenen Haustür kehren (z. B. Italien... ).

Autor:  südwester [ 18. Dez 2009, 13:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Deutsch Ostafrika

Hallo zusammen,

damit wir uns jetzt nicht in allgem. Afrikabetrachtungen verkleckern, kommt mein nächster Beitrag aus der Ecke, wo ich mich am wohlsten fühle - Token.

Gruß

südwester

Autor:  Klosterschueler [ 19. Dez 2009, 23:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Deutsch Ostafrika

Liebe Freunde!

Und ich schwenke wieder auf die Münzen dieses Tokens :D
Bei folgendem Stück, 1/4 Rupie 1912J (J#720, 19mm, 2,90g) ist im Jäger ein Fälschungskennzeichen zu funden.
Dateianhang:
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Wie würdet ihr das Stück beurteilen?

Klosterschüler

Autor:  kckohn [ 20. Dez 2009, 09:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Deutsch Ostafrika

Moin Klosterschüler,

den Bildern nach zu urteilen, habe ich keinerlei Bedenken was die Echtheit angeht.

Viele Grüße

kc

Autor:  Klosterschueler [ 20. Dez 2009, 09:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Deutsch Ostafrika

Hallo KC!

Vielen Dank für deine Meinung.
Auch in der Hand entdeckt man vielerlei echt aussehende Umlaufspuren, die an Echt denken lassen.
Ich wollte nur - auch weil mir der Vergleich fehlt - das eingeringerlte F überprüfen.

Klosterschüler

Autor:  südwester [ 20. Dez 2009, 11:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Deutsch Ostafrika

Hallo Klosterschüler,

ich hänge Dir mal noch die Prägung von 1910 an. Ich halte Deine Münze auch für echt.

Mit Adventsgruß
südwester

Dateianhänge:
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