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Der Biss auf die Goldmünze....
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Seite 1 von 2

Autor:  Volantis [ 8. Sep 2011, 19:57 ]
Betreff des Beitrags:  Der Biss auf die Goldmünze....

Hallo,

bevor ich anfange erstmal Entschuldigung für eventuelle Fettnaepfchen in die ich tappe und das ist auch kein Scherz.

Ich suche im Rahmen meiner Doktorarbeit Bilder von Goldmünzen, deren Echtheit mit einem Biss geprüft wurde. Man sollte die Bissspuren deutlich erkennen, die Münze sollte möglichst alt sein und um nicht den "Gutenberg" zu machen wäre es auch günstig wenn ich entweder eine Quellenangabe machen könnte bei der Verwendung oder falls es sich bei der Münze um Privatbesitz handelt wäre mir schon mit einer Erlaubnis desjenigen geholfen.


Im voraus schonmal vielen Dank für eure Mühen !!!

Grüssle
Markus

P.S. ja ich weiss dass es ein waschechter Numismatiker eher auf die perfekten Münzen abgesehen hat, aber vielleicht kann mir ja doch jemand weiterhelfen =)

Autor:  Ginkgo [ 9. Sep 2011, 20:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der Biss auf die Goldmünze....

Hallo Markus.

Volantis hat geschrieben:
... Bilder von Goldmünzen, deren Echtheit mit einem Biss geprüft wurde...

Diese Leute werden heute alle Prothesenträger sein. :mrgreen:
Volantis hat geschrieben:
... P.S. ja ich weiss dass es ein waschechter Numismatiker eher auf die perfekten Münzen abgesehen hat ...

Woher weisst Du das? Mir wäre das neu.
Ich hoffe, es meldet sich "bißfester" Numismatiker. :mrgreen:

Ginkgo

Autor:  vMadai [ 10. Sep 2011, 08:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der Biss auf die Goldmünze....

Ich weiß freilich nicht, was du gegen Gutenberg hast. Er hat eindeutig die Wissenschaft enorm weitergebracht.

Autor:  helcaraxe [ 11. Sep 2011, 06:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der Biss auf die Goldmünze....

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob die Bissprüfung nicht eine Art "Urban legend" ist. Ich habe noch nie eine Münze gesehen, auf der zweifelsfrei Bissspuren zu sehen gewesen wären, weder antike noch moderne. Auch eine Suche bei mcsearch.info und acsearch.info hat mich nicht weiter gebracht. Sollte es einen solchen Nachweis geben, wäre ich auch sehr interessiert daran.

Autor:  pingu [ 11. Sep 2011, 19:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der Biss auf die Goldmünze....

Hallo,

ich halte das "beißen" auf Goldmünzen zwar nicht für eine Legende, denke aber das es nicht darum ging eine Bissspur auf der Münze zu hinterlassen.
Eher ist das Gefühl der Münze zwischen den Zähnen ein anderes als bei einer vergoldeten Bleischeibe. Es konnte hauptsächlich die Biegefestigkeit der Münze geprüft werden (die Zähne dienten wohl als Ersatz für eine Zange) - Bissspuren sind mehr als nur unwahrscheinlich.
Ob damit jedoch im Zweifel eine Münze auf Echtheit zu prüfen war ist wohl sehr schwer zu sagen. Es wird wohl lediglich bei mehreren gleichen Goldmünzen ein "schwarzes Schaf" aufgefallen sein. Für die Prüfung der Münzen gab es schon sehr zeitig genaue Wagen und Tabellen mit den gängigen Währungen wo auch die Gewichte der Münzen verzeichnet waren. Belegt ist so etwas für das Mittelalter (die Tabellen), es ist aber sehr wahrscheinlich, das Geldwechsler schon in der Antike solche Listen nutzten. Das Prinzip einer Waage war schon vor 5000 Jahren den alten Ägyptern geläufig.

Von daher ist die direkte Prüfung ob Gold oder kein Gold mittels eines Bisses ohne Vergleichsstücke eher in den Bereich der Legenden zu verbannen....

Grüße
René

Autor:  KarlAntonMartini [ 11. Sep 2011, 20:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der Biss auf die Goldmünze....

Ich hab auch nichts mit Bißspuren gefunden. Vermutlich sieht man sie - wenn es sie gibt - auf Falschgeld, denn die Methode Gußfälschungen aus Weißmetall durch Verbiegen zu entdecken, die gabs. Ich hab einen entsprechenden Münzprüfer, der für Silber- und Goldmünzen passend dicke Schlitze enthält. Münze reinstecken, kräftig mit dem Daumen drücken. Grüße, KarlAntonMartini

Autor:  DOCISAM [ 12. Sep 2011, 17:50 ]
Betreff des Beitrags:  1777 England half guinea mit Biß- (?) und Hackspuren

Guten Tag,

der Beschreibung des Auktionshauses nach, ist dies ein möglicher Kandiat für eine Goldmünze mit Biß- (und Hackspuren sowie Gegenstempel):

(Ca. 1784) 1777 England half guinea. Marked by Ephraim Brasher of New York. Choice Very Fine. 62.84 grains, less than .2 grains off the post-Revolutionary standard of 2 pennyweights, 15 grains (63 grains) for a half guinea. Marked but not plugged on the side of King George’s head, a bit higher than Brasher’s usual position on the neck. This oval mark is the precise mark used on Brasher’s famed doubloons and is the typical mark seen on his regulated gold coins. The coin shows a ripple in the southeast quadrant of the obverse, perhaps where Brasher gripped the diminutive coin in a pliers to mark it. Three dull nicks near the truncation of George’s bust remind us of tooth marks; another dent is present near the crown of George’s head. A straight line clip at the base of the obverse is consistent with the straight line clips at the lower obverse extremity seen on other coins regulated by Brasher and Burger, and careful examination reveals a still present hash mark just above that clip. Clearly this coin – almost new when it was regulated – was actually a few grains above the then-current standard, thus a clip was called for instead of a plug.
Brasher marked half guineas are extremely rare. Brunk noted two, dated 1760 and 1780, and a 1766 is in the ANS Collection (Accession number 1933.49.67). None were included in the Eliasberg Collection or the Roehrs Collection, though Brasher guineas were included in both. Despite the fact that, as a group, coins regulated by Brasher are more numerous than those marked by other smiths, their demand remains high. Indeed, most collectors would rather a Brasher than any other regulator were they to just own one regulated piece. This example shows nice medium yellow gold surfaces, good overall eye appeal, and would be a trophy in any early American cabinet.

Dateianhang:
Guinea 1026612756-oz.jpeg
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Dateianhang:
Guinea 1026612756-rz.jpeg
Guinea 1026612756-rz.jpeg [ 83.89 KiB | 18164-mal betrachtet ]


http://legacy.stacks.com/Lot/ItemDetail/181049

Allerdings hätte der Münzbeißer schon auffällig spitze Zähne gehabt.

Beste Grüße,
Docisam

Autor:  ischbierra [ 12. Sep 2011, 18:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der Biss auf die Goldmünze....

Und der Unterkiefer war wahrscheinlich zahnlos

Autor:  helcaraxe [ 12. Sep 2011, 19:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der Biss auf die Goldmünze....

Ich halte das auch für etwas weit hergeholt. Vielleicht eher eine verkaufsfördernde Beschreibung des Auktionators? Jedenfalls habe ich auch mit dem Suchbegriff "tooth marks" auf mcsearch und acsearch keine weiteren Verdächtigen finden können.

Autor:  KarlAntonMartini [ 12. Sep 2011, 19:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der Biss auf die Goldmünze....

helcaraxe hat geschrieben:
Ich halte das auch für etwas weit hergeholt. Vielleicht eher eine verkaufsfördernde Beschreibung des Auktionators? Jedenfalls habe ich auch mit dem Suchbegriff "tooth marks" auf mcsearch und acsearch keine weiteren Verdächtigen finden können.


Ich hätte mich nicht getraut, das Stück mit "choice very fine" zu beschreiben.

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