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 Betreff des Beitrags: Re: Prägetechnische Frage
BeitragVerfasst: 8. Mär 2010, 21:39 
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Hofrat
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Hallo,

Überprägungen werden wohl nur maschinell möglich sein, wenn alle zu überprägenden Münzen gleich sind (Material + Durchmesser) und auch sauber sind. (ich denke speziell an eine Entfettung da es sonst zu einer Mehrfachbestückung der Prägemaschine kommen könnte bzw. ein Verklemmen der Münzen(rohlinge) möglich wäre wenn sie aneinander kleben....).

Die Zunahme des Durchmessers definiert sich aus der Zusammensetzung der Ausgangsmünze und dem beim Überprägen aufgewendeten Druck - je weicher das Material desto größer die Zunahme des Durchmessers bei gleichem Druck. Die genaue prozentuale Zunahme des Durchmessers wird nur durch laborative Versuche zu ermitteln sein.
Ich denke das es immer zu einer Zunahme des Durchmessers kommt oder das das ursprüngliche Münzbild nicht ausreichend überprägt wird. Im extremsten Fall kommt es bei zu hohem Druck zu Rissbildung im Randstab. Da dies nicht gewollt war wird wohl dann der Prägedruck per Hand angepasst worden sein. (Reduzierung bis zum optischen Optimum) Eine Randrifflung die vorher vorhanden war wird wohl auf immer vorhanden bleiben, genauso eine Randschrift - wenn vieleicht auch nur rudimentär. Selbst bei Überprägung im Prägering müssten Reste von Randschrift und Riffelung erhalten bleiben, da darin immer Fremdstoffe abgelagert sind die ein komplettes verschließen unmöglich machen. Komplett verschwinden würde ein "ehemaliger" Randstab nur wenn das Material durch den plötzlichen Druck bei der Prägung verflüssigt würde, dann würde mann aber auch nicht mehr erkennen können das es eine Überprägung ist.
Da jedoch selbst bei modernen Prägungen Doppelprägungen erkennbar sind würde ich das ausschließen.

Preisfrage: erfolgte die Überprägung auf einer Münzprägemaschiene oder hat ein findiger Tüftler bei einer Stanzmaschine die Stanzeisen durch Prägestempel ersetzt? Wenn letzteres dann einlegen der Münze per Hand, loslassen :mrgreen: , auslösen des Prägevorgangs mit dem Fuß, entfernen der fertigen Überprägung und Einlegen des "neuen alten Münzrohlings" - auslösen des Prägevorgangs....
jetzt hab ich loslassen vergessen - autsch

Wenn die zu überprägende Münze zu klein ist wird das Endergebniss sehr wahrscheinlich immer unterschiedlich ausfallen, da die Münze nicht maschinell im zu großen Prägering positioniert werden kann. Manuell ist das möglich - wenn Arbeitskraft und verlorene Finger keine Rolle spielen.

Grüße
René

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wer sein Geld mit Konsum verschwendet, weis die wahren Freuden eines Numismatikers nicht zu schätzen...


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 Betreff des Beitrags: Re: Prägetechnische Frage
BeitragVerfasst: 8. Mär 2010, 22:45 
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Moin!

Vielen Dank für Eure Antworten! Da es sich um äthiopische Münzen aus den 20ern und 30ern handelt, wird man dieses Geheimnis wohl nie ganz lüften können. An den mangelnden oder zu teuren Arbeitskräften wird es aber sicherlich nicht gescheitert sein.
Immerhin hat mir kein Physiker widersprochen und vorgerechnet, dass sich eine Bronzemünze von gut 20 Millimetern sich nicht im Durchmesser um 0,25 mm ausdehnen könne.
Ich werde jetzt noch mal die Dicke der Münzen analysieren und vergleichen. Falls ich - wider Erwarten - doch noch das Ei des Kolumbus entdecken sollte, werdet ihr's in der Äthiopiengalerie erfahren können. Es geht um die KM-Nummer 10, 11 und 28, die unter Menelik II, Zauditu und Haile Selassie geprägt wurden.

Tschüß, Afrasi

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 Betreff des Beitrags: Re: Prägetechnische Frage
BeitragVerfasst: 17. Mär 2010, 15:05 
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Bei roemischen Denarpraegungen ohne Ring vergroessert sich der Durchmesser um etwa 1 mm, bei Asses sind durchaus auch mal 2 mm drin. 0,25 mm halte ich fuer realistisch, vielleicht sogar ohne Ring, weil das Relief moderner Muenzen nicht so hoch ist.

vale

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 Betreff des Beitrags: Re: Prägetechnische Frage
BeitragVerfasst: 18. Mär 2010, 01:15 
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Dankeschön!

Ich grübele immer noch. Es gibt bei diesen äthiopischen Münzen bestimmt ein System, wann eine Randriffelung auftritt und wann nicht und wann welcher Münzdurchmesser auftaucht. Ich werde es irgendwann herausfinden, es sei denn es liegt einfach an den gelieferten Ronden ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Prägetechnische Frage
BeitragVerfasst: 18. Mär 2010, 13:00 
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Doktor
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Du koenntest Dich mal darueber Informieren wie die Praegetechnik der Muenzen des Deutschen Kaiserreichs war. Da gibt es auch geriffelte Muenzen und ich koennte mir gut vorstellen, dass es dort aehnlich gemacht wurde.

vale

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 Betreff des Beitrags: Re: Prägetechnische Frage
BeitragVerfasst: 18. Mär 2010, 14:38 
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Hofrat

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cepasaccus hat geschrieben:
wie die Praegetechnik der Muenzen des Deutschen Kaiserreichs war.

Da wurde mit Ring geprägt, ich fürchte das hilft nicht viel weiter.
Ich würde ja zugerne mal ein oder zwei Beispiele an Münzen sehen, vielleicht kann sich Afrasi ja doch noch überwinden und einen seiner durchaus brauchbaren ;) scans machen. Allein die Münzen wären es Wert.
Es grüßt freundlichst Dietemann


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 Betreff des Beitrags: Re: Prägetechnische Frage
BeitragVerfasst: 18. Mär 2010, 15:54 
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Doktor
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Wurden die 10-Maerker und so dann nach der Praegung geraendelt?

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 Betreff des Beitrags: Re: Prägetechnische Frage
BeitragVerfasst: 18. Mär 2010, 18:26 
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Dietemann hat geschrieben:
Ich würde ja zugerne mal ein oder zwei Beispiele an Münzen sehen, vielleicht kann sich Afrasi ja doch noch überwinden und einen seiner durchaus brauchbaren ;) scans machen. Allein die Münzen wären es Wert.
Es grüßt freundlichst Dietemann


Die sind längst in der Galerie. Oben habe ich ja schon erwähnt um welche KM-Nummern es geht. Die Münzen gibt es teilweise mit und teilweise ohne Riffelrand in leicht unterschiedlichen Größen, aber letztlich lassen sie sich dann doch in wenige Gruppen aufteilen. Sie wurden teiweise über einen Zeitraum von 25 Jahren geprägt.

Tschüß, Afrasi

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