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BeitragVerfasst: 19. Feb 2010, 00:23 
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Mitglied der geheimen Hofkammer

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Hallo Jochen,

natürlich liegt es an der Evolution. Frauen waren in der Steinzeitgesellschaft zwar auch mitunter sammeln, so Beeren, Wurzeln etc., doch diente dies in erster Linie dem Nachwuchs und der Eigenversorgung. Die Frau war für die Erziehung des Nachwuchses verantwortlich, während der Mann das Essen ran brachte. Männer sind halt richtige Jäger und Sammler, die ihren Erfolg gerne mit Trophäen zur Schau stellen (um natürlich Frauen zu beeindrucken). Dieser Jagdinstinkt lässt bei eBay sogar so manche Münze nicht nachvollziehbar im Preis steigen. Frauen mussten schon immer mit dem Vorhandenen sinnvoll wirtschaften und ihren Gatten gefallen (Kleider, Schuhe, Schminke, Schmuck - was natürlich auch Statussymbole sind), Überflüssiges ist nur unnötiger Ballast. Der Kauf von Schuhen ist für Frauen übrigens ein Akt der Selbstbelohnung, übt deshalb mit euren Gatten etwas Nachsicht, wenn sie wieder mit einem neuen Paar vor der Tür steht. ;)
Da Frauen auch gesammelt haben, gibt es natürlich auch ein paar weibliche Münzsammlerinnen, doch sie sammeln anders als wir Männer. Evolution halt...

Gruß Chippi

_________________
Wurzel hat geschrieben:
@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)

Münz-Goofy hat geschrieben:
Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.


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BeitragVerfasst: 19. Feb 2010, 00:35 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Beiträge: 310
Hallo Chippi!

In diese Richtung gingen meine Gedanken auch. :D

Mit freundlichem Gruß


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BeitragVerfasst: 19. Feb 2010, 09:24 
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Professor

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Weiß man eigentlich, wann überhaupt zu sammeln begonnen wurde? (Ich meine jetzt keine Beeren und Pilze)
In einer Jäger- und Sammlerkultur belastet Sammeln ja nur und ist nicht sinnvoll. Man muss alle Resourcen für´s Überleben einsetzen.
Man muss schon sesshaft sein und sein Leben auch durch Ackerbau und Viehzucht bestreiten können.
Dann muss man genug freie Mittel erwirtschaften, um es sich leisten zu können, Gegenstände mehrfach aufzuheben.

Womit hat man begonnen?
Waffen, Schmuckstücke, Kunstgegenstände?

Da Männer das Kapital und die Macht hatten, hatten nur sie die Möglichkeit, überhaupt ans Sammeln zu denken.

Der Grund: hauptsächlich Prestige, denke ich. Zu zeigen, dass man so viel Vermögen hat, um wertvolle Dinge mehrfach ungenutzt ´rumliegen lassen zu können.

_________________
Gruß,
antoninus1


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BeitragVerfasst: 19. Feb 2010, 10:34 
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Mitglied der geheimen Hofkammer

Registriert: 27. Dez 2009, 01:08
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Wohnort: Bitterfeld-Wolfen, OT Holzweißig
Sicherlich hat die Elite nach dem Sesshaftwerden angefangen. Immerhin gibt es in den frühen Kulturen z.B. Stabdolche (sehen aus wie Waffen, würden bei den erstbesten Versuch aber zerbrechen), welche z.T. doppelt und dreifach besessen wurden. Sie war ein reines Status-/Machtsymbol. Der Dolch war ein Statussymbol und nicht umsonst wurden diese Dolche "quasi an einen Stab geheftet", am Gürtel sah man ihn halt schlecht, so wurde er überhöht dargestellt und verlor seine eigentliche Funktion als Waffe.

Gruß Chippi

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Wurzel hat geschrieben:
@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)

Münz-Goofy hat geschrieben:
Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.


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BeitragVerfasst: 23. Feb 2010, 23:23 
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Hofrat

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Wohnort: Backnang in Süddeutschland
antoninus1 hat geschrieben:
Weiß man eigentlich, wann überhaupt zu sammeln begonnen wurde?


Es gab irgendwo eine Stelle, in der von einer Grabbeigabe in der Frühzeit berichtet wurde, die so viele unterschiedliche Münzen enthielt, dass man von einer systematischen Münzsammlung ausging. Leider finde ich den Beleg nicht mehr. Dieser (http://detlev-hoelscher.de/sammeln/1_Ge ... smatik.htm) ist es nicht.

Dafür fand ich, dass die erste urkundlich nachweisbare Münzsammlung von einer Frau im 11. Jhd. angelegt wurde. http://www.bussopeus.de/detail_html.asp?nid=216&lid=4

Es grüßt freundlichst Dietemann


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BeitragVerfasst: 24. Feb 2010, 00:22 
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Mitglied der geheimen Hofkammer
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Wohnort: Dresden
Es braucht halt Bildung, Muße und ein bißchen Geld. Wo vorhanden, sammeln auch Frauen und haben immer gesammelt.


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BeitragVerfasst: 25. Feb 2010, 11:34 
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Professor

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Gentlemen,
allen evolutionären und psychologischen Theoremen zum Trotz gibt es uns. Die Münz-Sammlerinnen. Selten zwar anzutreffen, wie weiland Loriots Steinlaus, aber wir sind da.
Ich selbst sammle aus Interesse an der Historie, einfach weil ich Geschichte spannend finde und Schuhe sowie Handtaschen eher nicht. Ausserdem veranlasst mich eine Nickelallergie dazu, neumodische Währung umgehend in nickelfreies antikes Buntmetall umzutauschen. Ich krieg Ausschlag von Euros, von Keltensilber aber nicht ;)
Weiters sammle ich historische Literatur und in dem Zusammenhang natürlich auch Dioptrien. Aber ich fürchte, die zählen in diesem Kontext nicht.
Übrigens übersteigt die Zahl der mir bekannten Herren welche weder Münzen noch sonstwas sammeln diejenige der Münzsammler um ein Vielfaches was mich an der Evolutions-These doch zweifeln lässt und KAMs Vermutung -geschlechtsneutral- erhärtet.

mit freundlichem Winken aus der Damenecke im Cafe
highly amused Miss Marple

_________________
Miss Marples Gallery


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BeitragVerfasst: 25. Feb 2010, 11:46 
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Wohnort: Bitterfeld-Wolfen, OT Holzweißig
Vergiss bitte nicht die ganzen Briefmarken-, Ansichtkarten-, Autgrammkarten-, Schallplatten-, Modell(wasauchimmer)-, Streichholzschachtel-, Bücher-, Kugelschreiber-, Spielzeugsammler, etc. Mehr Männer als Frauen. Aber mir fällt tatsächlich ein Gebiet ein, in dem mehr Frauen als Männer sammeln (Schuhe und Handtaschen lass ich außen vor) und zwar Puppen.

Meine Oma sammelt Ansichtskarten und Puppen, meine Mutter Kugelschreiber, mein Vater Schallplatten (darin noch CD´s, Radios, Wetterstationen, Uhren (von letzten Dreien ist in jedem Raum min. ein Exemplar vorhanden)) und Streichholzschachteln und ich halt Münzen und alte Bücher (und sonstiger alter Papierkram).

Gruß Chippi

_________________
Wurzel hat geschrieben:
@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)

Münz-Goofy hat geschrieben:
Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.


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BeitragVerfasst: 9. Mai 2010, 09:31 
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Professor
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Registriert: 26. Aug 2009, 17:36
Beiträge: 401
ALSO.!
Eine schöne Sammlung von Antworten, die sich hier eingefunden hat.
Ein JEDER hat nach seinem Gousteau geantwortet.
So bedarf es einer Antwort von mir.:
1.:
Natürlich gibt es nichts 100%-iges.
D.h.: Es gibt auch Frauen, die Münzen sammeln.
Erstaunlicherweise aber sehr sehr wenige. Vor Allem im Verhältnis zu Männern.
2.:
Meine Vorgehensweise...schon als Kind war immer.:
Ich beobachte...ich beobachte sehr genau...und bin mir meiner Beobachtung auch dann sehr SICHER.
Anschließend...
...stelle ich die Frage.: WARUM.?
Was beinhaltet.: WARUM ist es nicht anders...und wie könnte es sonst noch sein, ist es aber nicht...und WARUM.?
Ich mache das Thema also wasserdicht und checke es in alle möglichen Richtungen ab.
Nach einiger Übung erweitert DAS das Gesichtsfeld ganz enorm.
###########################
3.:
Was aber IMMER auf der Strecke bleibt.:
Ist die *Political correctness*.
Man kann auch sagen.: *Denk-GEBOTE* und *Denk-VERBOTE*.!
UND DAS ist auch gut so.!
###########################################
Für die philosophisch gebildeten.:
Man kommt ganz automatisch in Richtung *Sokrates* und *ZEN* (...wem das was sagt.)
############################################
Anm.:
Ich hätte genauso gut fragen können.:
**Bei 5% Anteile in der Bevölkerung.: WARUM haben die Chinesen in Mauritius 95% der Restaurants und Geschäfte.?**
NUR.: Das wäre wohl den meisten Forums-Teilnehmern kein Thema gewesen...
ABER.:
Im gewissen Sinne -- in meinem Sinne -- wäre es das selbe Thema gewesen.:
Welchen verborgenen, unbekannten Gesetzmäßigkeiten stecken hinter einer Beobachtung, die offenkundig von dem allgemeinen ductus abweicht
...nichtsdestotrotz aber richtig ist.?
DAS...ist immer interessant.! Zumindest für mich.
Wie oben erwähnt.:
Man darf dabei nie die Bodenhaftung verlieren...und wissen, daß es NICHTS 100%-iges gibt...wohl aber.:
Gibt es richtige Beobachtungen.
######################
Zum Schluß eine Androhung.:
Ich werde demnächst auch hier im Forum eine Frage zur Geschichte stellen...die offen auf der Hand liegt...auf die aber noch nie jemand gekommen ist.
Ich *bearbeite* sie gerade mit einem Professor für römische Geschichte.
Obwohl meine Frage bis JETZT nicht beantwortet werden konnte, gibt es EIN ERGEBNIS jetzt schon.:
Jede Menge Erkenntnisse rund um diese Frage.
Ihr dürft gespannt sein... :book:

_________________
Als Gott das Paradies schaffen wollte, nahm er sich Mauritius als Vorbild. ( Frei nach Mark Twain )


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BeitragVerfasst: 12. Mär 2012, 12:27 
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Wirklicher Hofrat

Registriert: 1. Jun 2009, 21:03
Beiträge: 1213
Ich stoße gerade erst auf diesen Thread und würde gerne die Frage in diese Richtung erweitern:
Wie schon festgestellt wurde, gibt es ziemlich robuste HändlerINNEN.
Ein Blick in die Literatur zeigt auch, daß es durchaus Frauen in der Numismatik gibt; da es ja Frauen nicht an der Intelligenz fehlt, sind sie im wissenschaftlichen Personal gut vertreten, auch wenn man so auf die Verfassernamen wichtiger Bücher schaut. Die Numismatik wird durchaus von Frauen betrieben. Ursula Kampmann, Sylviane Estiot, da gibt es wirklich gar nicht wenige. Die Frauenquote ist hier sicher gut im zweistelligen Bereich.
Nur das Sammeln - das scheint ihnen nicht so im Blut zu liegen. Es liegt mir wirklich fern, Frauen auf das Sammeln von Barbie- und anderen Puppen, Hummelfiguren, Schuhen und vergleichbaren Monstrositäten reduzieren zu wollen, aber bei den Sammlern antiker Münzen sind doch sicher weit weniger als 5% Frauen, oder? Also, warum Forschen - ja, Handeln - auch noch, aber Sammeln - och nö, das überlassen wir den Männern? Laßt mich nicht dumm sterben.

Rupert


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