Moin allerseits,
ich war am Wochenende mal wieder in meiner Heimatstadt Paderborn. Interessiert Euch nicht? Kann ich verstehen. Aber zu dieser Gelegenheit fand dort eines der ältesten Stadtfeste in Deutschland statt, das Liborifest. Heutzutage eine große Kirmes mit Fressmeilen und Fahrgeschäften, die einem das Blut in den Adern gerinnen lassen, war es ursprünglich ein religiöses Fest. Anno 836 wurden die die Gebeine des hl. Liborius von Le Mans nach Paderborn überführt. Seitdem sind diese beiden Städte in einer Städtefreundschaft verbunden und das Liborifest ist womöglich das älteste Stadtfest hierzulande. Wikipedia schreibt dazu auf
http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A4dtepartnerschaft“Historisch betrachtet wurde zwar bereits 836 die älteste europäische Städtefreundschaft zwischen Paderborn und Le Mans (Frankreich) urkundlich erwähnt, aber diese Freundschaft wurde erst 1967 zu einer offiziellen Städtepartnerschaft.“
Wie dem auch sei. Die Freundschaft zwischen Le Mans und Paderborn gipfelt jedes Jahr zum Liborifest in der Errichtung eines französisches Dorfes im Zentrum von Paderborn, wo es französische Spezialitäten zu geniessen gibt. Auf diese Weise habe ich meine ersten lukullischen Erfahrungen mit Froschschenkeln und Schnecken gemacht.
Was hat das alles mit Münzen zu tun und wieso gehört ein solcher Sermon in ein numismatisches Forum? Na ja, es gibt auch ein paar Münzen und Medaillen aus Paderborn, die mit dem heiligen Liborius zu tun haben. Arnold Schwede hat anno 1999 ein kleines Büchlein herausgegeben:
“Der heilige Liborius auf Münzen und Medaillen, Katalog zur Ausstellung der Volksbank Paderborn im Juli 1999“,
Das gezeigte Stück zur 1100-jährigen Überführung der Gebeine von 1936 (19,76 g, / 36,54 mm Durchmesser) trägt auf dem Rand die Aufschrift: “Bayer. Hauptmünzamt Feinsilber“. Schwede katalogisiert das Teil unter 4.00.04. Er schreibt:
“Im Auftrage des erzbischöflichen Stuhles wurden 500 dieser Medaillen vom Bayerischen Hauptmünzamt in München in Auftrag gegeben. Den Entwurf stellte der Bildhauer Dr. Karl Roth in München. Tatsächlich sind 510 Medaillen hergestellt und zu einem Preis von 1,80 Reichsmark/Stück dem Künstler in Rechnung gestellt worden.“
Eines davon habe ich und möchte es Euch nicht vorenthalten. Wo die anderen 509 Medaillen verblieben sind, kann ich nicht sagen. Die drei Steine auf der Bibel in der Hand des Liborius haben diesen übrigens zum Schutzpatron der Steinkranken (Nierensteine, Gallensteine, Blasensteine usw.) machen lassen, siehe unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/LiboriusJetzt aber genug.
Einen schönen Abend wünscht
MG
Bis andermal
Euer MG
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Heute liegt in aller Ewigkeit vor morgen. Bringe den heutigen Tag zu Ende, dann kümmere Dich um den nächsten (afrikanisches Sprichwort)