Geschätzte Numismatikfreunde,
habe hier einen Rechenpfennig
vorliegen, mit dem ich nicht ganz zurecht komme. Deshalb habe ich das Stück in der Kategorie: Token, Marken, Notgeld & Medaillen... eingestellt.
Im Internet habe ich ein sehr ähnliches Stück gefunden, welches als Nürnberger Rechenpfennig von Hans Krauwinckel (zw. 1586 und 1635) beschrieben wird.
Was mir als Liebhaber mittelalterlichen Gepräges sofort aufgefallen ist, die Umschrift auf meinem Stück zeigt eindeutig Buchstaben aus der Gotik und dürfte demnach um gut hundert Jahre früher einzuordnen sein? Die Umschrift (wahrscheinlich Trugschrift?) ergibt allerdings keinen Sinn und das gotische "E" steht auf der Dreipaßseite auch zweimal seitenverkehrt. Hat Krauwinckel hier von einem älteren bereits vorhandenen Design abgekupfert?
Das Stück stammt aus Funden, wo bis dato ausschließlich nur Münzen zwischen 1388 und etwa 1530 aufgetaucht sind. Dem zufolge dürfte der Rechenpfennig auch aus dieser Zeit stammen.
Da ich mir nicht sicher war, ob es zu dieser Zeit schon Rechenpfennige gab, habe ich etwas recherchiert und bin auf folgendes gestoßen:
Zitat:
Das Rechnen auf Linien war im Mittelalter die am meisten verbreitete Rechenmethode. Ausführlich beschrieben hat Adam Ries das Verfahren in seinem Werk "Rechnung auff der linihen (1518)".
Durchmesser: 22 mm
Gewicht: 0,96g
Meine Frage an euch wäre, ob ein derartiges Stück bereits irgendwo publiziert wurde und ob man es genauer datieren oder zuordnen könnte?
hexaeder