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BeitragVerfasst: 10. Apr 2017, 14:13 
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Der Keping war eine Kleinmünze, die ein Viertel Cent oder 1/400el Dollar wert war. Die East India Company hatte im Jahr 1804 welche für Penang prägen lassen. Aber dann geschah trotz wachsendem Bedarf nichts mehr. Die Kaufleute dort nahmen die Sache nach britischem Vorbild selbst in die Hand. Nach etwa 1825 ließen sie bei der Soho-Mint und anderen Münzstätten (es soll sogar Schwerin dazu gehören) Token im Wert von zwei bzw. ein Keping prägen. Zunächst ahmte man die alten Penang-Kepings nach, statt East India Company lautete die Umschrift jetzt Island of Sumatra oder Sultana. Das zweite häufige Motiv ist ein stehender Hahn. Es gibt aber weitere Motive, auch verschiedene Rückseiten. Die aus Kupfer bestehenden Token wiegen ca. 2 Gramm und haben einen Durchmesser von etwa 21 mm. Die gründlichste Bearbeitung hat das Gebiet von Fred Pridmore erfahren, der etwa 100 Typen unterscheidet. Ich zeige hier zwei Stücke, der mit dem Wappen ist Pr. 10, der mit dem Hahn Pr. 48. (Über Angebote ähnlicher Stücke würde ich mich freuen.) Grüße, KarlAntonMartini


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BeitragVerfasst: 10. Apr 2017, 16:59 
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Dankeschön fürs Zeigen!
Deine Aussage über die Bearbeitung durch Pridmore finde ich etwas gewagt, da sie die Arbeiten von Singh und auch die von Tan zurückzusetzen scheint. Für mich ist der Katalog von Singh die erste Wahl bei der Literatur.
Ich dürfte so um die 30 verschiedene von diesen Token haben, aber - wenn überhaupt - nur wenige Dubletten.
Weitere Bilder kann ich im Moment leider auch nicht beisteuern, da ich von Malaysia nur meine Münzen aus Malakka schon mal irgendwann gescant habe.

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BeitragVerfasst: 10. Apr 2017, 17:07 
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Uff! Gerade die ersten drei Token gescannt. Es gibt ja auch die Gruppe der Token mit "Ländernamen" auf der Vorderseite, hier zum Beispiel Minangkabau, 1 Keping, AH 1251.

Sie sind natürlich alle drei - im Gegensatz zu den von Dir oben gezeigten Exemplaren - nicht sonderlich gut erhalten, aber wenn Du die Wahl hättest, welchen würdest Du nehmen?


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Minangkabau 1 1251 SS 57 Pr 46 c afr.jpg
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BeitragVerfasst: 10. Apr 2017, 22:49 
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Nehmen würde ich sie alle, die Erhaltung ist da nicht so wichtig. :D Nur wollte ich dann noch die für die Bestimmung wichtigen Details darstellen, da sieht man auf den gut erhaltenen Stücken mehr. - Danke fürs Zeigen deiner Stücke! - Was die Literatur anbelangt: Ich stütze mich auf Fred Pridmore, Coins and Coinages of the Straits Settlements and British Malaya 1786 to 1951..., London 1968. (Der hat für deine Stücke einheitlich die Nr. 98) Ich hatte natürlich versucht, neuere Literatur zu finden und bin da möglicherweise von diesem Thread abgelenkt worden, wo die von dir genannten Autoren Singh und Tan nicht als Spezialisten für diese Token genannt werden: http://www.worldofcoins.eu/forum/index.php?topic=8655.0 - Bitte mehr Info dazu!
Grüße, KarlAntonMartini


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BeitragVerfasst: 11. Apr 2017, 10:08 
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Ich habe auch den Pridmore in der Ausgabe von 1968. Die P-Nummern unter den Bildern habe ich auf die Schnelle aus dem Singh übernommen. Da habe ich wohl irgendetwas übersehen - was, das weiß ich noch nicht. :oops:

Ich habe die drei Ruinen ja aber nicht ohne Grund gepostet. Zwei von ihnen zeigen ein Münzbild, das von dem in den Katalogen abweicht. Schau Dir mal die Dreiergruppen bei den diakritischen Punkten an!

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BeitragVerfasst: 11. Apr 2017, 12:25 
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Bei dieser Token-Serie ist noch vieles unerforscht. Hier ein Beispiel aus der Hahnen-Serie, allerdings steht der Hahn hier nach links. Unter dem Hahn ist der Name des Herausgebers zu lesen: C.R. Read. Auf der Rückseite eine Blume (Chrysantheme?) mit dem Jahr 1250 (AH), also 1834. Dies könnte das echte Datum sein. Der Brite Christopher Rideout Read, geb. wohl 1780, ging vor 1813 in London als Schiffsagent bankrott. Dann ging er nach Singapur und wurde Partner in der Fa. A.L. Johnston & Co., dem größten britischen Handelsagenten dort. 1841 ging er in Pension und kehrte 1842 nach England zurück. Sein Sohn William Henry McLeod Read übernahm die Stellung in Singapur. - Read sen. war ein sehr einflußreicher Mann in der Handelskammer, verkehrte mit chinesischen Großkaufleuten und hatte Zugang zum siamesischen Hof. Unklar ist mir, warum er die Token nicht im Namen seiner Gesellschaft prägen ließ. Auch die Token mit den Städtenamen (Afrasis Beispiele) sollen von Read herausgegeben worden sein. Hier also Pr. 81 mit Lochung, wie sie bei vielen dieser Token vorkommt, die auf Schnüre aufgezogen wurden. Grüße, KarlAntonMartini


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BeitragVerfasst: 11. Apr 2017, 17:00 
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Der Reid-Token ist einer der ganz wenigen Token dieser Welt mit drei verschiedenen Schriften, Latein (Englisch), Arabisch (Malaiisch) und Buginesisch, wobei der Landesname auf Malaiisch falsch geschrieben ist (Tata Malayu statt Tanah Malayu). Buginesisch war die Schriftsprache auf Celebes, was damals noch nicht zu den Niederlanden gehörte.

Scannst Du schwarz-weiß? Deine Token sehen eher wie Zinntoken aus.

Ich bin ab morgen eine Woche unterwegs. Melde mich dann sicher noch mal.


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BeitragVerfasst: 12. Apr 2017, 08:37 
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Ich habe hier einen Token der den Singapur Merchant Token nachempfunden ist.Kann leider nichts darüber finden und auch bei @zeno hat man keine Antwort.Wurde in Sulawesi gefunden.
Vielleicht weiß jemand von den Token-Experten etwas. 1,8gr / 20mm

Gruß
rati


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BeitragVerfasst: 12. Apr 2017, 14:27 
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Das Stück gehört in die Rubrik "Locally manufactured coins..." (Pridmore, l.c., S. 139 ff.) Pridmore hat hier nur einige Beispiele aufgeführt, deines nicht. Aber spannend ist das Hühnerpaar, hab ich so noch nie gesehen. Die Jahreszahl AH 1227 (1812) wäre freilich zu früh, denn die Cock-Tokens kamen erst nach 1825 auf. Pridmore verweist auf Werke von Coevorden ( in Tijdschrift voor Indische Taal-, Land- en Volkenkunde, Batavia 1958 o. 1858 ?) und Moquette, gleiche Zeitschrift, 1906.) wo diese Stücke ausführlicher erfaßt seien. - Wenn das zufällig jemand hat... ;) - Vielleicht weiß Afrasis Katalog von Singh hier mehr. - Grüße, KarlAntonMartini


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BeitragVerfasst: 12. Apr 2017, 14:57 
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Das ist ja schon mal ein Ansatz.Den Singh Katalog habe ich.Dort ist nichts aufgeführt.
Danke Dir.


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