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 Betreff des Beitrags: Thailändische Porzellan-Spielmarken
BeitragVerfasst: 10. Jun 2014, 15:56 
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Wie der eine oder der andere vielleicht bereits gemerkt hat, stelle ich seit ein paar Tagen meine siamesischen Porzellenmarken in meine persönliches Galerie ein. Jetzt fehlen dort nur noch wenige der Stücke in meiner Sammlung, vor allem die modernen Nachahmungen.
gallery/album.php?album_id=2249

Diese Dinger lassen sich ja chronisch schwer zeitlich einordnen. Lediglich die Abfolge der Serien ein und desselben Hongs ist in der Regel eindeutig zu bestimmen. Um so schöner ist es, wenn einem das folgende Stück in die Hände fällt. Abgebildet ist, so wie man ihn auch von seinen Münzen her kennt, der König Chulalongkorn, der ab AD 1868 regierte. Im Jahr 1875 wurde der Gebrauch dieser Spielhöllen-Jetons als lokales Kleingeld per Gesetz verboten. So hat man ein recht kleines Zeitfenster von ca. 7 Jahren. Wahrscheinlich wurde der Token jedoch schon sofort im Jahre 1868 zu Ehren des neu inthronisierten Königs hergestellt

Vorderseite: frontales Kopfportrait von König Chulalongkorn
Rückseite: Sung-P'ai (thailändisch: Songpai, die Wertangabe)


Dateianhänge:
Chu-La Long-Korn Song-Pai KO cf1311 afr.jpg
Chu-La Long-Korn Song-Pai KO cf1311 afr.jpg [ 55.91 KiB | 15849-mal betrachtet ]

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Zuletzt geändert von Afrasi am 13. Jun 2014, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
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BeitragVerfasst: 12. Jun 2014, 23:13 
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Hallo Afrasi,

die Porzellan-Spielmarke ist recht hübsch, besonders auch einige Exemplare in Deinem Album. Nur - woher hast Du die Übersetzung der Schriftzeichen?

Viele Grüße,
Docisam

PS: Sehr hübsch finde ich auch die Idee, ein Spielhaus "Quelle des Wohlstandes" zu nennen. Von der Kreativität könnten sich die hiesigen Spielothek-Betreiber eine Scheibe abschneiden ...


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BeitragVerfasst: 13. Jun 2014, 12:28 
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Vielen Dank für Deinen Kommentar!

Die Übersetzungen folgen in der Regel denen im Katalog der Sammlung Köhler-Osbahr. Manchmal habe ich deren etwas hölzernen Stil etwas "eingedeutscht", etwas gebremst habe ich mich aber dann doch noch. Beim Spielhaus "Schnelles Geld" ritt es mich durchaus daraus die Spielhölle "Zur schnellen Mark" zu machen. Dann hätte ich mich aber wohl auf jenes Niveau begeben, welches Du indirekt beklagst.

Auch im Spielhaus "Zur Vereinigung kommen", das auf seinen Token extra ein Pärchen abbilden ließ, gab es mit ziemlicher Sicherheit nicht nur Räumlichkeiten für Glücksspiele ...
Meinen spontanen Gedanken zur Angleichung dieses Namens an die Gegenwartssprache kulturferner 15-jähriger lasse ich hier mal unerwähnt. Die geneigten Leser haben ja schließlich selber reichlich Phantasie. Oder? :mrgreen:

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BeitragVerfasst: 13. Jun 2014, 17:11 
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Ich sprach ja schon von den Schwierigkeiten der Datierung und zeigt eine der wenigen Ausnahmen. Die anderen Ausnahmen möchte ich Euch auch nicht vorenthalten. Der folgende Token zeigt sich als eine Kopie einer Käschmünze, bei der sogar das quadratische Mittelloch angedeutet ist. Von oben nach unten und von rechts nach links liest man T'ung-Chih T'ung-Pao (gültiges Geld unter T'ung Chih). Dieser Kaiser regierte von 1862-1874. Auch hier lässt sich das Alter in eine etwas engere Zeitspanne einkreisen. Leider habe ich von diesem Token nur eine billige Touristenfälschung, so dass ich hier nur verschämt - für die extrem Neugierigen - den Link zur Galerie einsetze. :oops:
gallery/image_page.php?album_id=2279&image_id=11014

Ein drittes Stück, das Anleihen bei Münzen nimmt, ist das unten gezeigte. Es zeigt einen Pfau mit gespreizten Federn, genau wie er auf den birmanischen Münzen von 1852/1853 auftaucht. Der Katalog von Köhler-Osbahr spricht bei den Zeichen um den Pfau herum von "außen einige Kringel". Tatsächlich steht dort Tazeik taw (königlicher Stempel oder königliches Siegel) genau wie auf den Münzen. So lässt sich über numismatische Kenntnisse ein wenig mehr über die Datierung dieser Porzellantoken hearusfinden. Freu!


Dateianhänge:
Pfau darum Tazeik Taw königlicher Stempel Ch'ien 1852 1853 1 Kyat KO 1290 afr.jpg
Pfau darum Tazeik Taw königlicher Stempel Ch'ien 1852 1853 1 Kyat KO 1290 afr.jpg [ 77.69 KiB | 15799-mal betrachtet ]

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Zuletzt geändert von Afrasi am 16. Jun 2014, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
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BeitragVerfasst: 13. Jun 2014, 20:02 
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Die folgende Marke trägt auf der Vorderseite die genaue Jahresangabe: Hsin-Yü Nien-Li (das Jahr des Hahnes beginnt). Auf der Rückseite steht unter dem Namen des Spielhauses, Ch'üan, der Wert der Marke, Ch'ien. Das Jahr des Hundes, das ja zyklisch immer wiederkehrt, ist auf Grund des Stils der Marke ziemlich sicher 1861.


Dateianhänge:
Ch'üan Hsin-Yü Nien-Li das jahr des hahnes beginnt Ch'ien KO 347 1861 afr.jpg
Ch'üan Hsin-Yü Nien-Li das jahr des hahnes beginnt Ch'ien KO 347 1861 afr.jpg [ 117.06 KiB | 15795-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 16. Jun 2014, 09:11 
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Afrasi hat geschrieben:
Ich sprach ja schon von den Schwierigkeiten der Datierung und zeigt eine der wenigen Ausnahmen. Die anderen Ausnahmen möchte ich Euch auch nicht vorenthalten. Der folgende Token zeigt sich als eine Kopie einer Käschmünze, bei der sogar das quadratische Mittelloch angedeutet ist. Von oben nach unten und von rechts nach links liest man T'ung-Chih T'ung-Pao (gültiges Geld unter T'ung Chih). Dieser Kaiser regierte von 1862-1874. Auch hier lässt sich das Alter in eine etwas engere Zeitspanne einkreisen. Leider habe ich von diesem Token nur eine billige Touristenfälschung, so dass ich hier nur verschämt - für die extrem Neugierigen - den Link zur Galerie einsetze. :oops:
gallery/image_page.php?album_id=2279&image_id=11014

Ein drittes Stück, das Anleihen bei Münzen nimmt ist das unten gezeigte. Es zeigt einen Pfau mit gespreizten Federn, genau wie er auf den birmanischen Münzen con 1852/1853 auftaucht. Der Katalog von Köhler-Osbahr spricht bei den Zeichen um den Pfau herum von "außen einige Kringel". Tatsächlich steht dort Tazeik taw (königlicher Stempel oder königliches Siegel) genau wie auf den Münzen. So lässt sich über numismatische Kenntnisse ein wenig mehr über die Datierung dieser Porzellantoken hearusfinden. Freu!


Sehr interessantes Stück! Grüße, KarlAntonMartini


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BeitragVerfasst: 16. Jun 2014, 19:48 
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KarlAntonMartini hat geschrieben:
Afrasi hat geschrieben:
Ein drittes Stück, das Anleihen bei Münzen nimmt ist das unten gezeigte. Es zeigt einen Pfau mit gespreizten Federn, genau wie er auf den birmanischen Münzen con 1852/1853 auftaucht. Der Katalog von Köhler-Osbahr spricht bei den Zeichen um den Pfau herum von "außen einige Kringel". Tatsächlich steht dort Tazeik taw (königlicher Stempel oder königliches Siegel) genau wie auf den Münzen. So lässt sich über numismatische Kenntnisse ein wenig mehr über die Datierung dieser Porzellantoken hearusfinden. Freu!


Sehr interessantes Stück! Grüße, KarlAntonMartini


Es gehört durch die Anlehnung an die birmanischen Münzen ja fast schon zu Deinem Sammelgebeit. ;)

Ich gehe übrigens davon aus, dass dieses Stück nicht Thailand zuzuordnen ist, sondern Myanmar. Es gab und gibt in Bangkok eine nennenswerte chinesische Kolonie.

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BeitragVerfasst: 17. Jun 2014, 13:50 
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BeitragVerfasst: 17. Jun 2014, 16:34 
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[quote="AfrasiEs gehört durch die Anlehnung an die birmanischen Münzen ja fast schon zu Deinem Sammelgebeit. ;)

Ich gehe übrigens davon aus, dass dieses Stück nicht Thailand zuzuordnen ist, sondern Myanmar. [/quote]


Ja, wenn mir mal so ein Stück über den Weg liefe...ich muß ja schon über hannöversche Pfennige froh sein. ;)


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BeitragVerfasst: 18. Jun 2014, 08:22 
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Zu dem Stück mit dem Königsporträt wäre noch zu sagen:Song Pai = 2 Pai = 1/16 Baht Silber.
Dies ist eine Währungseinheit die während der Rattanakosin Periode existierte.


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