Hallo Forum, mir ist aufgefallen, dass es zu dieser Marke bei Auktionen verschiedene Ortszuweisungen gibt und habe, da sich die Marke jetzt in meiner Sammlung befindet, recherchiert.
Die Entstehungsgeschichte des Kupferbergwerkes in Mühlbach am Hochkönig Herzogtum Salzburg 1827, lasse ich weg und beginne mit dem Vollbetrieb.
Bei der Berghauptmannschaft Hall in Tirol wurde die Kupfergewerkschaft mit der Bezeichnung „Mitterberger Kupfergewerkschaft“ 1855 eingetragen. Die Bezeichnung in den Zeitungen von ANNO war auch "Mitterberger Gewerkschaft" oder "Mitterberger Kupferbergbau Gewerkschaft". Das Land Salzburg befand sich im Amtsbezirk der k.k. Berghauptmannschaft zu Hall in Tirol, vermutlich der Grund, dass diese Marken der "Mitterberger Kupfergewerkschaft" in Mühlbach, viele Jahre Tirol zugeordnet waren.
Montan-Handbuch des österreichischen Kaiserthums, 1867, Seite 15.
https://books.google.at/books?redir_esc ... 22&f=falseDie Marken wurden vor 1868 geprägt, da sie bei Neumann Band 5 angeführt sind. 1861 ist das Jahr der Beförderung von Johann Pirchl zum Verwalter des Bergbauunternehmens. Vermutlich dienten die Marken als Beleg für die Lieferung von Kohle zur Schmelzhütte.
Die Schreibweise von Mühlbach war in den Zeitungen ab Wiederaufnahme des Kupferabbaus durch Zötl immer mit B für Bach, so vermute ich steht der Buchstabe P im Wappenschild der Marke für Pirchl dem Verwalter der Gewerkschaft, der auch für die Verrechnung der Kohlenlieferung zuständig gewesen sein wird.
Die Bedeutung der Buchstaben „MPH“ im Wappenschild der Marke könnte „Mühlbach-Pirchl-Hütte“ bedeuten, wenn die Marken nach 1861 dem Jahr der Beförderung von Pirchl zum Verwalter geprägt wurden.
Wenn dieses einfache Wappen nur eine künstlerische Dekoration der Marke ist, könnte die Krone vielleicht ein Symbol für Hochkönig sein?
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Neumann schreibt Hammerwerk Mühlbach und nicht „Mitterberger Kupfergewerkschaft“ damit sind die zur Zerkleinerung der Erze benutzten Pochhämmer gemeint. Ich nehme an, dass dies eine Zeitgenössische Information an Neumann war. Die Schmelzhütte ging 1848 in Betrieb.
Anschließend wurde das zerkleinerte Erz zur Kupfergewinnung geröstet. Dazu wurden die Kohlen benötigt, die aber vorher von der Kohlenmine, später von der Bahnstation zur Hütte (Verhüttung) gebracht werden mussten. Die Verhüttungsarbeiten leitete Anton Khuen (Hüttenmeister). Da nur Marken für 3 und 4 Truhen bekannt sind, könnte dies die Menge gewesen sein, die pro Fahrt mit einem Pferdefuhrwerk transportiert wurde. Die Marken wurden demnach zirka zwischen 1848 und 1868 geprägt.
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Die Salzburger Marken werden in zahlreichen Büchern beschrieben, die mir leider nicht bekannt sind. Daher kenne ich auch keine Argumente die gegen eine Zuweisung nach Salzburg sprechen. Es wäre für mich interessant wenn solche Argumente von Forumsteilnehmern angeführt würden.
Mit lieben Grüßen
markensammler