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 Betreff des Beitrags: Messen und Museen
BeitragVerfasst: 19. Jun 2009, 20:30 
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Liebe Numismatikfreunde!

Heute möchte ich einen Thread zum Thema "Messen und Museen" eröffnen.
Jeder von euch wird wahrscheinlich zun Münzmessen- und Münzbörsen angezogen.
Dort gibt es ja manchmal mit der Eintrittskarte irgendein Münzlein geschenkt.

Oder man trappelt durch ein Museum und greift istinktiv in das Wühlkisterl bei der Kassa des Museumsshops.
Die dort angebotenen Münzimitate würde man sofort als "Tourischrott" identifizieren, trotzdem greift man manchmal zu.

und diese Dinge sollen - wie ihre Originale - hier gezeigt werden.
Vielleicht wird ja was aus dem Thread.

Euer Klosterschüler

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 Betreff des Beitrags: Re: Messen und Museen
BeitragVerfasst: 19. Jun 2009, 20:46 
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Beginnen möchte ich mit einem Besuch im Grazer Zeughaus

Er imitiert folgede Münzlein.
Diese wurden schon mal von Salier und vor KAM bestimmt.

1) Goat, 3,0g (+/. 0,05)
Zitat:
Im Mittelalter sind wir sicher. Auf die Schnelle: Ich lese Edward Di Gra Rex Angl z Franc und Civitas London. Also Edward IV in seiner 2. Herrschaft 1471-1483. Es ist vermutlich ein Groat zu 4 pence der Münzstätte London, von ähnlichem Design wurden aber auch Halfgroats zu 2 pence geprägt, da hilft nur das Gewicht weiter. Eine genaue Bestimmung wäre schwierig und zeitaufwendig, da leider der äußere Schriftkreis auf der Vorderseite kaum leserlich ist und auch das Münzzeichen erkenne ich nicht. Wahrscheinlich North 1631, Spink 2098. Ein besonderes Augenmerk verdient der kleine Punkt zwischen den drei Kugeln im linken oberen Eck der Rückseite.
Der Satz auf der Rückseite lautet: Posui Deum in adiuvatorem meum. Soweit unspannend. Aber für die exakte Bestimmung solcher Münzen ist schon die Form einzelner Buchstaben und die Berücksichtigung kleiner Beizeichen und eben des Münzzeichen erforderlich. Bei nicht ganz optimal erhaltenen Münzen muß da oft manche Frage offenbleiben. Die exakte Titulatur ist auch wichtig, das hat sich nämlich öfter geändert, mal mit/ohne Irland, Frankreich.

Sowie der Zusatz nach der Angabe des Gewichts:
Zitat:
Das paßt für einen schon etwas abgenutzten groat. Das Sollgewicht würde bei den Groats nach 1464 48 grains entsprechend 3,168 g betragen. Hinsichtlich der Bestimmung muß ich mich korrigieren: das Stück scheint aus der "leichten" Serie aus Edwards erster Regierung zu stammen und ist deshalb zwischen 1464 und 1470 zu datieren. Wenn man lang genug schaut, erkennt man auch das Münzzeichen: Rose (steht vor dem Posui und auf der Vs. vor Edward) North 1568, Spink 2000. Die Erhaltung ist überdurchschnittlich gut, das Gesicht weist wenig Abnutzung auf, leider ist der äußere Rand der Prägung sehr flau geraten. Das Stück ist ausweislich des Gewichts nicht beschnitten.


2) Halfgoat
Salier hat geschrieben:
Ich tippe mal auf Henry VII. 1485-1509., 1/2 Groat , Münzstätte soweit ich das sehe ist Canterbury.

KAM hat geschrieben:
Der Halfgroat ist eine Gemeinschaftsprägung des Königs mit dem Erzbischof Morton von Canterbury. Er enttand zwischen 1490 und 1500. Bei Spink ist er unter Nrn. 2209 ff. katalogisiert, eine ganz exakte Bestimmung schaffe ich jetzt zeitlich leider nicht. Grüße, KarlAntonMartini


Euer Klosterschüler


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 Betreff des Beitrags: Re: Messen und Museen
BeitragVerfasst: 19. Jun 2009, 21:34 
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Wirklicher Hofrat

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Aus aktuellem Anlaß - gemeint ist die Eröffnung des neuen Akropolis-Museums in Athen an diesem Wochenende - ist vielleicht der Hinweis auf das Numismatic Museum Iliou Melathron interessant. Vor ein paar Jahren konnte man dort und auch in anderen Athener Museen sauber gearbeitete Abdrücke von originalen Museumsexponaten erstehen ... nicht grade billig, aber immerhin so nah am Original wie möglich. Sie waren natürlich gekennzeichnet. Die beiden Exponate unten zeigen

- Athen, 440-430 BC, AR Tetradrachme, 17,17 g, 24 mm
- Delphi, 336 BC, AR Stater, 12,28 g, 22 mm

Gruß klaupo


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 Betreff des Beitrags: Feste Marienburg/Polen
BeitragVerfasst: 19. Jun 2009, 23:12 
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Hofrat

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Wohnort: Backnang in Süddeutschland
Da kann ich auch etwas beitragen. Meine Frau hat in ihrer Jugend ein paar Jahre in Polen verbracht und mich letztes Jahr dorhin mitgenommen. In der Festung Marienburg gab es eine mittelalterliche Münzstätte. Der Münzer hat noch richtig mit dem Hammer geprägt. Aus dieser Herstellung stammen die drei Stücke, die nur am Schrötlingsmaterial als Nachprägungen erkennbar sind. Die Arbeistweise zu sehen, war beeindrukend.

1. Hohlpfennige 0,91g; 21,1-21,3mm
a) Kreuz im dreieckigen Schild
b) großes Kreuz

2. Halbschröter 5,25g; 29mm
AV Das Ordenswappenschild des Hochmeisters im Sechsbogenring, im Rand zwischen Perlringen eine Umschrift: Moneta Dominirum Prussie (Münze der Herren von Preußen)
RV: Das Blumenkreuz im Sechsbogenring, im Rand zwischen Perlringen eine Umschrift: +Honor Magistri Iudicum Diligit (??)

Es grüßt freundlichst Dietemann


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 Betreff des Beitrags: Re: Messen und Museen
BeitragVerfasst: 20. Jun 2009, 08:49 
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klaupo hat geschrieben:
Aus aktuellem Anlaß - gemeint ist die Eröffnung des neuen [b]Akropolis-Museums in Athen


http://oe1.orf.at/inforadio/107670.html
http://www.zeit.de/2008/18/KS-Akropolis
http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 174.php....
u.v.m.

Klosterschüler

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 Betreff des Beitrags: Re: Messen und Museen
BeitragVerfasst: 2. Jul 2009, 19:04 
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Liebe Freunde!

Nachdem es in diesem Thread wieder etwas ruhiger zugeht, möchte ich hier wieder ein Münzerl von der letzten Numismata einstellen.
Ist sogar echt :o , hihi

S#209, 1990, 50Lire

Euer Klosterschüler


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