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DSWA: 20 Mark OMEG 1915 - eine Fälschung?
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Autor:  coin-catcher [ 3. Apr 2013, 21:49 ]
Betreff des Beitrags:  DSWA: 20 Mark OMEG 1915 - eine Fälschung?

Hallo,

bei Recherchen zum 20 Markstück OMEG 1915 ist mir folgendes aufgefallen:

Warum hat eine staatl. Stelle mit einer privaten Gesellschaft (dem Staat gehörte zwar ab 1910 die Eisenbahn, wurde jedoch von der privaten Gesellschaft (OMEG) betrieben) Token herausgegeben?

http://www.mcsearch.info/record.html?id=539478
Wirkt sehr gegossen; sehr unsauber im Gegensatz zur Vorderseite

Durch Zufall bin ich im Museum hierauf gestoßen:

http://www.dhm.de/datenbank/dhm.php?sei ... 0=20050213
Das Siegel ist sehr ähnlich bzw. gleich!!

Durchmesser Siegel: 35 mm

Durchmesser Token: ca. 32,4 mm

Jetzt müsste man wissen, ob man das komplette Siegel gemessen hat, oder nur den Innendurchmesser ohne den "wirren" Rand.

Die 20 Mark Omeg Stücke sind ab ca. 2008 erstmalig aufgetaucht - oder hat wer frühere Referenzen?

Freue mich auf eine anregende Diskussion.

Viele Grüße
cc

Autor:  kronerogøre [ 3. Apr 2013, 22:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: DSWA: 20 Mark OMEG 1915 - eine Fälschung?

Von diesem Stück habe ich noch nie etwas gehört und sehe es zum ersten Mal, dabei schaue ich mir eigentlich auf MA die kolonialangebote immer gezielt durch und lese auch alles, was mir zu dem Thema in der Fachliteratur in die Hände fällt.
Kann es sein, dass die Wappenseite griessiger wirkt , als die Wertseite ?
Woran könnte das liegen, unabhängig von der Authentizitätsfrage. Korrodierter Stempel für die Wappenseite ?

Grüsse, Kronerogøre

Autor:  coin-catcher [ 4. Apr 2013, 06:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: DSWA: 20 Mark OMEG 1915 - eine Fälschung?

kronerogøre hat geschrieben:
Kann es sein, dass die Wappenseite griessiger wirkt , als die Wertseite ?
Woran könnte das liegen, unabhängig von der Authentizitätsfrage. Korrodierter Stempel für die Wappenseite ?

Grüsse, Kronerogøre


Guten Morgen,

meine Vermutung:

Es ist ein Guss.

Ich habe noch Scans von einem Stück vorliegen, da sieht man es auf Avers + Revers deutlich besser. Hole mir noch die Freigabe zum Zeigen.

Viele Grüße
cc

Autor:  keesuit [ 4. Apr 2013, 08:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: DSWA: 20 Mark OMEG 1915 - eine Fälschung?

An ein Siegelabdrück hatte ich noch nicht gedacht, mir war eine Siegelmarke im Gedanken. Sehe http://stores.ebay.nl/veikkos-Marken-ar ... 3233142015
Einer von Okandja habe ich noch nicht gefunden, aber es hat solche bestimmt gegeben.
Kennt einer die Fingerabdrücken auf der Sincona Münze?

20 Mark war unheimlich viel Geld damahls.
Eine statliche garantie oder umgekehrt?
Gab es einer der solche sachen giessen könnte DSWA 1915?

Der zweite der coin-catcher meint ist vielleicht zu sehen http://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=97352

Viele Grüsse

Kees

Autor:  kronerogøre [ 4. Apr 2013, 09:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: DSWA: 20 Mark OMEG 1915 - eine Fälschung?

Mich verwirrt der , zumindest auf den Bildern , deutliche Qualitätsunterschied zwischen Wappenseite und Wertseite ( muss man hier wohl so nennen ). Die 20 M sehen zu gut für einen Guss aus. Allerdings: Auf den Bildern von zeno.org sieht man auch, dass die Oberfläche des Reliefs irgendwie griessig wirkt. würde das so aussehen, falls die Schrötlinge gegossen sind ( auch eine Möglichkeit )

Auf der anderen Seite :

- warum sind die Marken so aufwendig gestaltet ?
- wieso werden sie erst jetzt bekannt ?
- und wie Kees richtig anmerkt : warum ausgerechnet so ein hohes Nominal. Wäre es nicht sinnvoller, Kleingeldersatz ( Pfennigwerte ) zu emittieren ?. Vielleicht möchte sich jemand an die Magie, die dem Elephanten innewohnt und an die Austrahlung, die der Jahrgang 1915 von J 253 hat dranhängen.

Was sagt Sincona denn zur Herkunft dieses Stückes ?

Grüsse, Kronerogøre

Autor:  +EPI+ [ 4. Apr 2013, 11:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: DSWA: 20 Mark OMEG 1915 - eine Fälschung?

Der hohe Wert ist auch für mich irritierend, auch die Vermischung von staatlicher Gebietskörperschaft und privatem Unternehmen.

Staatliches Notgeld gab es bereits August 1914: http://www.kolonialgeld.de/html/seitz.html

Okahandja selbst dürfte im Mai 1915 besetzt worden sein.

Laut zeno (keesuit) hat das Stück einen Durchmesser von 32mm, das DHM Siegel 35mm.

Autor:  +EPI+ [ 4. Apr 2013, 11:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: DSWA: 20 Mark OMEG 1915 - eine Fälschung?

Noch ein Gedanke:

Im Vergleich zu diesem Token sind die Buchstaben von OMEG anders, siehe insbesondere M und E, aber auch O und G:
gallery/image_page.php?album_id=695&image_id=2369

Bei dem 1915 Token ist das "M" 3 x verschieden: OMEG, 20 M und ...AMT. Auch das "E" ist unterschiedlich: OMEG und KAISERLICHES... sowie das "O": OMEG und OKAHANDJA.

Autor:  coin-catcher [ 4. Apr 2013, 19:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: DSWA: 20 Mark OMEG 1915 - eine Fälschung?

vorerst eine kurze Anmerkung zu Kees:

Es gibt bislang 3 Stücke.
ebay + Möller sind die gleichen (wurde erst auf ebay ersteigert, dann bei Möller versteigert).
Sincona Nummer 2.
Ein drittes gibt es in Südafrika.

Habe nun auch den Durchmesser bekommen - meine Änderungen siehe Beitrag 1 in rot!

Gruß
cc

Autor:  keesuit [ 5. Apr 2013, 08:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: DSWA: 20 Mark OMEG 1915 - eine Fälschung?

Es wird dem Stempel gemessen sein.
Sind 35 mm das ganze Siegel wurde dem Stempel etwa 27 mm sein.
Wann kein Fehler gemacht wurde beim 35 mm, wurde also kein Siegel gebraucht aber vielleicht eine Siegelmarke.

Autor:  südwester [ 30. Apr 2013, 11:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: DSWA: 20 Mark OMEG 1915 - eine Fälschung?

Liebe Freunde,

komme gerade von Botswana/Simbabwe zurück und lese den Beitrag. Um es vorwegzunehmen, ich stehe dem Stück sehr skeptisch gegenüber. Aus verschiedenen Gründen.
1, Es gab in der Kolonie Kleingeldmangel, aber keinen Mangel an Geldscheinen. 1915 gab es die Seitzscheine bis zur Nominale 100 Mark. Der Gouverneur hätte nie Privatgeld in so einer hohen Summe geduldet.
2, Was hat das Distriktsamt Okahandja mit der OMEG-Gesellschaft zu tun? Gar nichts! Weder die OMEG-Bahn berührte damals und auch heute den Ort, noch war die Minengesellschaft in Okahandja ansässig. Erst 1917 wurde von der Swakopmunder Buchhandlung versucht, einen 10-Mark-Schein auszugeben, was von den Besatzern unterbunden wurde. Der einzige Musterschein, der im Swakopmunder Museum bis 2009 lag, wurde gestohlen und von einem deutschen Hehler an einen der bekanntesten Kolonialsammler in der BRD verkauft. Leider ist das hiesige Museum finanziell nicht in der Lage, die beiden Kriminellen zur Herausgabe des Scheines zu zwingen.

Was das Siegel vom Distriktsamt anbelangt - mir liegen glasklare Abschläge vor. Es hat den genauen Durchmesser von 34 mm und wurde vom 6.4.1907 bis zum 2.3.1915 benutzt. Die Benutzung des Reichsadlers in Verbindung mit der Inschrift wäre einer privaten Gesellschaft niemals genehmigt worden.

Euer Südwester

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