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Token aus Kanada https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=22&t=4661 |
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Autor: | klaupo [ 17. Okt 2012, 16:24 ] |
Betreff des Beitrags: | Token aus Kanada |
Nachdem sich im Lauf der Jahre in meiner Sammlung einige kanadische Token zusammengefunden haben, möchte ich hier ein paar hübsche Exemplare davon vorstellen. Viel weiß ich nicht über diese Stücke. Die Produktion dieser Token ist - wie üblich - auf den Mangel an Kleingeld zurückzuführen. Es gibt amtlich geprägte und private Ausgaben. Geprägt wurde in England und vor Ort. Den Anfang macht ein Halfpenny der sog. "Mayflower" coinage von Nova Scotia. Der Typ mit der jungen Victoria im Avers und der Maiblume im Revers gilt vielerorts als der schönste Typ, der seinerzeit geprägt wurde. Geprägt wurde er von Heaton in Birmingham, die Stempel kamen von der Royal Mint. Die Referenzen habe ich in das Bild eingefügt. Dateianhang: Die wohl bekannteste Serie, die entsprechend gern gesammelt wird, ist der Bouquet Sou, benannt nach dem Blumenstrauß im Avers. Von diesem Typ gibt es ca. 30 Varianten aus verschiedenen Prägestätten: Belleville (New Jersey), Birmingham, Montreal, und anderenorts. Die Legende "Agriculture & Commerce" war populär, weil sie im Französischen und Englischen gleichlautend war und daher niemanden brüskierte. Um 1837 gab es allerdings bereits eine derartige Vielfalt dieser - oft untergewichtigen - Token, daß die Banken die Annahme verweigerten. Die Varianten werden hauptsächlich nach der Anzahl der Blätter im Blattkranz der Wertseite und der Schlaufe zugeordnet, die den Kranz zusammenhält. Meine beiden Beispiele zeigen z.B. 18 respektive 20 Blätter - abgesehen von einer unterschiedlichen Zusammenstellung des Blumenarrangements im Avers. Dateianhang: Eine Referenz für das obere Stück habe ich nicht. Das untere Stück dürfte Breton 704 sein. Das folgende Stück Breton 713 bzw. KM Tn 2 ... Dateianhang: ... und damit wäre meine kanadische "Blumenwiese" komplett vorgestellt. Gruß klaupo |
Autor: | Klosterschueler [ 17. Okt 2012, 18:33 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Token aus Kanada |
Jedenfalls tolle Stücke - wie so oft bei dir. Olaf |
Autor: | Spezie01 [ 18. Okt 2012, 09:34 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Token aus Kanada |
Ich lese hier sehr gerne mit, danke für den/die interessanten Beiträge. Ein Blick über den eigenen Tellerrand schadet nie. |
Autor: | KarlAntonMartini [ 18. Okt 2012, 10:45 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Token aus Kanada |
klaupo hat geschrieben: Das folgende Stück Breton 713 bzw. KM Tn 2 ... Dateianhang: 1839-ND_Bouquet_Sou_Montreal_b2.jpg ... und damit wäre meine kanadische "Blumenwiese" komplett vorgestellt. Gruß klaupo Danke für die Blumenwiese. Breton schrieb dazu 1894: "...the most interesting of our Canadian Coins, and towards the completion of which our collectors should not fail to devote their best energies." - Breton hat dafür die Nummern 673 bis 716. - Breton 713 und 714 wurden zwischen 1835 und 1838 in Birmingham hergestellt, es gibt jeweils etliche Untervarianten, die Stückzahl war hoch. Stempelschneider konnte kein französisch, daher falsch "SOUS" statt "SOU" wie auf den anderen Typen dieser Serie. Das hier von Klaupo vorgestellte Stück ist Breton 714, "BANK OF MONTREAL - TOKEN". Bei 713 heißt es "BANK TOKEN - MONTREAL". - Das bei Breton abgebildete Stück von Nr. 714 hat eine Stempeldrehung um etwa 90°. Der Rand ist glatt, es gibt auch Typen mit Kerbrand. - Grüße, KarlAntonMartini PS: Breton 704 stimmt, das Stück ganz oben ist Breton 697. |
Autor: | klaupo [ 18. Okt 2012, 15:45 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Token aus Kanada |
Danke für die Ergänzungen, Korrekturen und freundlichen Kommentare. Der Titel des Threads ist übrigens neutral genug, um ihn gelegentlich mit weiteren kanadischen Token fortsetzen zu können. Gruß klaupo |
Autor: | klaupo [ 18. Jun 2015, 11:06 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Token aus Kanada | ||
Aus gegebenem Anlaß – 200. Jahrestag der Schlacht bei Waterloo – setze ich heute die Reihe kanadischer Token mit dem Lower Canada Waterloo Halfpenny token, Breton 981 fort. Der Token existiert in diversen Varianten, die im wesentlichen nach der Zahl der Harfensaiten unterschieden werden. Ich habe gehört, daß er auch unter "England" gelistet wird, habe dazu allerdings keine Quellen gefunden. Gruß klaupo
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Autor: | klaupo [ 11. Aug 2016, 20:00 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Token aus Kanada | ||
Der folgende undatierte Token aus Nova Scotia (Abb.oben) gab lange Zeit einige Rätsel auf. Aufgrund der lateinischen Devise “NEMO ME IMPUNE LACESSET” (Niemand verletzt mich ungestraft) und dem Motiv der Distel - Schottlands Nationalblume - vermutete man seine Herkunft in Schottland. Das Revers mit der Fregatte und dem Einlösunggsgarantie “Payment at the store of J. Brown” ließ sich jedoch keiner Stadt in Schottland zuweisen. Anhand kanadischer Urkunden ist indessen mittlerweile geklärt, daß Brown um 1815 in Halifax zwei Ladengeschäfte betrieb. Er verkaufte in einem Geschäft als Groß- bzw. Einzelhändler sog. "dry goods" - d.h. Tuche, Seide, Stoffe unnd Kurzwaren, im anderen Leinen, Flannel, Baumwoll-Laken, Decken usw. Mit seinen Geschäften dürfte Brown in Halifax eine bekannte Personlichkeit gewesen sein, sodaß man das Stück als echten Trade-Token ansprechen kann. (John Brown’s token, 26 mm,BR 896). Beigfügt ist ein schottischer Token aus Edinburgh, der ebenfalls die Distel und dieselbe Devise zeigt. Die Verbindung von Nova Scotia und Schottland wird ja bereits im Namen der kanadischen Provinz deutlich. 1792 Scotland - Lothian, Edinburgh. Hutchinson's Halfpenny Condor Token OBVERSE: St. Andrew with his cross between thistles (with period). NEMO ME IMPUNE LACESSIT. 1792. Point of cross to center of L. REVERSE: The arms of Edinburgh between thistles, crest an anchor. EDINBURGH HALFPENNY. Edge - PAYABLE AT THE WAREHOUSE OF THOs & ALEXR HUTCHINSON - x - D&H46- Die Referenz (D&H46) konnte ich nicht eindeutig klären und ist daher möglicherweise zu korrigieren. Gruß klaupo
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Autor: | KarlAntonMartini [ 11. Aug 2016, 20:51 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Token aus Kanada |
Der Edinburgh-Token ist DH 44. Das ergibt sich aus der Stellung des mittleren rechten Distelblatts zum Punkt und zwar auf beiden Seiten. Grüße, KarlAntonMartini |
Autor: | KarlAntonMartini [ 11. Aug 2016, 21:12 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Token aus Kanada |
klaupo hat geschrieben: Aus gegebenem Anlaß – 200. Jahrestag der Schlacht bei Waterloo – setze ich heute die Reihe kanadischer Token mit dem Lower Canada Waterloo Halfpenny token, Breton 981 fort. Der Token existiert in diversen Varianten, die im wesentlichen nach der Zahl der Harfensaiten unterschieden werden. Ich habe gehört, daß er auch unter "England" gelistet wird, habe dazu allerdings keine Quellen gefunden. Gruß klaupo Auch Withers (1999) legt diesen Token nach Canada, aber hergestellt in Birmingham, Sempel sollen von Halliday sein. Es gibt drei Hauptvarianten, bei diesem Stück spielt die Saitenzahl allerdings keine Rolle. Die Position des Lorbeerkranzes und der Büste zur Legende machen den Unterschied. Dein Stück ist W. 2020 wenn gerändelt bzw 2020a mit glattem Rand. Selten. Grüße, KarlAntonMartini |
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