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 Betreff des Beitrags: Re: Token aus Kanada
BeitragVerfasst: 12. Aug 2016, 16:44 
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Wirklicher Hofrat

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Danke für die Korrekturen und Referenzen!

Bleiben wir nun noch ein wenig bei Nova Scotia. 1817 hatte die Legislative der Provinz die britische Krone ersucht, eigene Münzen verausgaben zu dürfen. Nach anfänglichen Erfolgen wurde die Genehmigung jedoch von der Krone letztendlich verweigert. 1824 orderte man daher ohne weitere Rücksprache Token von einer Firma in Birmingham. Diese Token wurden gut angenommen, und eine weitere Charge wurde 1832 geordert. Diese Token zeigen das Portrait von George IV, ohne ihn zu nennen, in der Umschrift PROVINCE OF NOVA SCOTIA. (Breton 867) Zum Vergleich habe ich meinem Beispiel einen irischen Penny - mit Namensnennung - an die Seite gestellt. Das Revers zeigt die zweiblättrige Distel, die wir schon kennengelernt haben, und in der Umschrift die Wertangabe und das Prägejahr.

Dateianhang:
1832-1822_Token_Nova-Scotia_Eire_n.jpg
1832-1822_Token_Nova-Scotia_Eire_n.jpg [ 99.8 KiB | 6323-mal betrachtet ]

Was das Prägejahr 1832 des vorgestellten Stücks angeht, haben wir hier ein kleines Kuriosum vor uns, denn George IV. hatte bekanntlich bereits 1830 das Zeitliche gesegnet. In Nova Scotia war es nun nicht etwa ein Zeichen besonderer Verehrung für den verblichenen Monarchen, daß man ihn weiterhin auf den Token verewigte. Hintergrund war vielmehr ein Charakterzug, den man den Vorfahren in Schottland bis heute nachsagt - Sparsamkeit. Stempel kosten Geld, und so begnügte man sich für die Regierungszeit William IV. mit der Änderung der Jahreszahl.

Weitere Aufträge für Token gingen 1840 und 1843 von Nova Scotia nach Birmingham. Mit dem Regierungsantritt Victorias war das Portrait George IV auf den Token nicht mehr zu vereinbaren. Die Fähigkeiten des Stempelschneiders, der sich nun am Portrait der Victoria versuchte, stehen denen seines Kollegen, der die George IV. Token gestaltete, um Einiges nach. Wenn es wirklich William Wyon gewesen sein sollte, wie bei Numista angemerkt wird, dann hat er einen rabenschwarzen Tag erwischt. (Breton 873)

Dateianhang:
1840-43_Penny_N-Scotia_Britain_Victoria_n.jpg
1840-43_Penny_N-Scotia_Britain_Victoria_n.jpg [ 97.43 KiB | 6323-mal betrachtet ]

Zum Vergleich habe ich Wyons Penny der jugendlichen Victoria beigefügt.

1855 schließlich wurde einem weiteren Antrag von Nova Scotia auf die Ausgabe weiterer Token von der Finanzkammer der Krone stattgegeben, und der Distel-Token wurden durch den "Mayflower"-Token ersetzt, der hier bereits zu Beginn dieses Threads vorgestellt wurde.

Gruß klaupo

P.S. Der Waterloo-Token ist gerändelt - also Withers 2020 ... vielen Dank!


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 Betreff des Beitrags: Re: Token aus Kanada
BeitragVerfasst: 12. Aug 2016, 20:39 
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Die Token von 1823 bis 1840 kamen von Smith, Forsyth & Co., Liverpool. Der wenig begnadete Stempelschneider ist nicht bekannt. Die Stempel für die Ausgabe von 1856 hatte Leonard Charles Wyon geschnitten. Es gibt Varianten mit Signatur LCW am Halsabschnitt. Und vielen Dank für den schönen Vergleich der wirklichen Kunst eines William Wyon mit dem Produkt eines durchschnittlichen Stempelschneiders. Grüße, KarlAntonMartini


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 Betreff des Beitrags: Re: Token aus Kanada
BeitragVerfasst: 12. Aug 2016, 21:58 
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Wirklicher Hofrat

Registriert: 26. Mai 2009, 21:47
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KarlAntonMartini hat geschrieben:
Die Token von 1823 bis 1840 kamen von Smith, Forsyth & Co., Liverpool. ...

Danke für die Korrektur. Meine Quelle für die Herkunft der Token aus Birmingham erschien mir eigentlich seriös.
Zitat:
... While not approved by the British government, the series of thistle Tokens was ordered from the private Birmingham mint by the Nova Scotia local government itself.
Figure 5.389. Nova Scotia thistle penny of 1832, 33 mm
Marjorie H. Akin, James C. Bart, Kevin Akin, Numismatic Archaeology of North America: A Field Guide

Gruß klaupo


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 Betreff des Beitrags: Re: Token aus Kanada
BeitragVerfasst: 13. Aug 2016, 09:12 
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Mitglied der geheimen Hofkammer
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Registriert: 25. Mai 2009, 15:22
Beiträge: 2972
Wohnort: Dresden
klaupo hat geschrieben:
KarlAntonMartini hat geschrieben:
Die Token von 1823 bis 1840 kamen von Smith, Forsyth & Co., Liverpool. ...

Danke für die Korrektur. Meine Quelle für die Herkunft der Token aus Birmingham erschien mir eigentlich seriös.
Zitat:
... While not approved by the British government, the series of thistle Tokens was ordered from the private Birmingham mint by the Nova Scotia local government itself.
Figure 5.389. Nova Scotia thistle penny of 1832, 33 mm
Marjorie H. Akin, James C. Bart, Kevin Akin, Numismatic Archaeology of North America: A Field Guide

Gruß klaupo


Die Messrs Smith, Forsyth & Co., 5 York St., Liverpool sind in den Gewerbeverzeichnissen als Merchants gelistet. Ich nehme an, sie haben die Prägung an einen Subkontraktor vergeben, der mit großer Wahrscheinlichkeit in Birmingham saß. Da gab es damals viele private Hersteller von u.a Token. Eine Fa. The Mint, Birmingham gab es erst später, das war Heaton Und ab 1856 stimmt das ja. Auch Hawkins sagt, daß nur die 1856er Prägung von Heaton stammt, vgl. Hawkins (1989), 264. Grüße, KarlAntonMartini


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