KarlAntonMartini hat geschrieben:
Eine weitere Frage scheint mir, wie die Clichés hergestellt wurden? Sie können ja eigentlich nur geprägt worden sein?
Das habe ich auch bis gestern gedacht. Die Herstellung fällt aber wohl eher unter den Begriff "
Galvano". s. Larousse, Dictionnaire de Numismatique.
Cliché:
2. Monnaie ou médaille reproduite par électrolyse.
Hier ein schönes Beispiel aus einer Serie von Clichés von Persönlichkeiten, die 1815 während des Wiener Kongresses die Stadt besuchten (leider nicht aus meiner Sammlung):
Dateianhang:
1815_Elisabeth_Cliche_Napoleon_3 576_n.jpg [ 105.9 KiB | 12832-mal betrachtet ]
Zitat:
Elisabeth Alexeiowna, l’impératrice de Russie. Einseitiges versilbertes Messing-Klischee o. J. (von Detler). Brustbild der Gemahlin des Zaren Aleksandr I., Elisabeth Alexeiowna, l. 55 mm. Br. 2288. Trésor - . Slg. Jul. 3073 (vergoldet). Feine Kratzer. Sehr schön-Vorzüglich / SUP
Münzen & Medaillen GmbH (DE) Auktion 24 (19.10.2007), No.: 1437
Schätzpreis/Estimate: EUR 40 / Preis EUR 220
Bild mit freundlicher Genehmigung von Münzen & Medaillen GmbH (DE)
Diese Technik (Galvanoplastik) kam zu Beginn des 19. Jh. auf, und eines ihrer ersten Anwendungsgebiete war die Reproduktion von Münzen und Medaillen. Die Reaktion in der Numismatik war zweispältig und reichte von rückhaltloser Begeisterung bis zur völligen Ablehnung. Die Vielzahl der Clichés in der ersten Hälfte des 19. Jh. erlaubt aber m. E. den Schluß, daß es sich um eine mehrheitlich akzeptierte Modeerscheinung handelt.
Es gibt dazu einen umfangreichen Artikel in französischer Sprache:
Florence Codine-Trécourt, La galvanoplastie et son usage en numismatique au XIXe siècle.Gruß klaupo