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Axum - eine wirklich grobschlächtige Fälschung
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Autor:  Münz-Goofy [ 18. Jan 2010, 19:45 ]
Betreff des Beitrags:  Axum - eine wirklich grobschlächtige Fälschung

Hallo Leute,

im Bereich der Römer, Griechen und Kelten ist ja viel von Fälschungen die Rede, aber auch von “sonstigen antiken Münzen“ gibt es sowas. Ich möchte mir an dieser Stelle den Spaß erlauben, eine recht plumpe Fälschung aus Axum vorzustellen. Bei einem Aufenthalt in Äthiopien im vergangenen Jahr liefen mir solche Stücke haufenweise über den Weg.

Kopiert ist eine Silbermünze von König Endubis, der ungefähr von 300 – 270 n. Chr. über das axumitische Reich geherrscht hat. Wie eine ordentliche Münze dieses Typs (gelistet im Munro-Hay unter MH#2) aussieht, könnt ihr hier sehen:

http://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=26848

Und jetzt die grobschlächtige Kopie:

Dateianhang:
Axum_Nachahmung MH2.jpg
Axum_Nachahmung MH2.jpg [ 224.94 KiB | 7295-mal betrachtet ]


Man sieht schon an der ganzen Machart und besonders an den Dellen im Schädel, daß irgendwas nicht stimmt. Und auch sonst macht die Münze einen traurigen Eindruck. Wenn man mit einem Taschenmesser den Rand auftrennt, kommt sowas heraus:

Dateianhang:
Axum_Nachahmung MH2 Rand.jpg
Axum_Nachahmung MH2 Rand.jpg [ 208.31 KiB | 7295-mal betrachtet ]


Da hat jemand auf wirklich einfache Art versucht, ein aus zwei Hälften zusammengebasteltes Kleinkunstwerk als originale Silberprägung an den Mann zu bringen. Dieses Ergebnis von äthiopischer "Heimarbeit" ist alles andere als selten und auch Munro-Hay schreibt in seinem Buch darüber. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, ein paar dieser Stücke als Kuriosität mitzunehmen.

Bis andermal
Dietmar

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