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anonymus MH # 51 a

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anonymus MH # 50 c


anonymus MH # 51 b

anonymus MH # 51 a

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Hochgeladen von: Afrasi
Bildname: anonymus MH # 51 a
Bildbeschreibung: anonymus
ca. AD 330 - 425
griechisches Kreuz
Cu 0,41 g
10,08 - 10,18 mm
1,0 mm dick
MH # 51

Die von Stuart Munro-Hay mit den Nummern #51 und #52 versehenen Münzen weisen dasselbe Münzbild auf, unterscheiden sich jedoch in Größe, Dicke und Gewicht. #51 ist eine verkleinerte, gegossene Kopie von #52. Was das Gewicht angeht, gibt es offenbar Überschneidungen. MH gibt für den Typ #51 den Bereich von 0,34 - 0,56 Gramm, für #52 0,43 - 1,67 Gramm an.

Die #51er werden im gesamten östlichen Mittelmeerraum und sogar in Südindien gefunden, aber nie in Äthiopien selbst. Munro-Hay stellt die Vermutung auf, daß es sich Münzen handelt, die im Byzantinischen Reich umliefen. Andere nehmen an, dass es sich gar nicht um Zahlungsmittel handelt, sondern um eine Art “Opfertoken“, die christliche axumitische Pilger nach Palestina einschleppten.

Dieser Typ wurde jedoch gar nicht in Axum, sondern in Ägypten gefertigt. Wolfgang Hahn, emeritierter Professor für Numismatik an der Universität Wien, hat diese Stücke mal flapsig als “Hacienda-Token“ bezeichnet, weil man sie sicherlich auch auf den großen Latifundien als Token verwendet hat.

Diese Münzen gehören zu den sogenannten Minimi, einer Gruppe von - meist römischen - Münzen, die im 5. - 6. Jahrhundert als Kleingeldersatz in Ägypten gegossen wurden. Dies geschah vermutlich im Auftrag von Geldwechslern, die aus der offiziellen Münzstätte von Alexandria zu wenig Nachschub bekamen. Ein Zustand, der sich bis in die arabische Zeit zog.

Man hat für den Guss im Umlauf vorhandene Kleinkupfermünzen (überwiegend römische Münzen) in Modeln abgeformt, die beim Trocknen geschrumpft sind. Dieses Schrumpfen der Model sorgte für das verkleinerte Münzbild dieser Münze und aller anderen Minimi-Münzen. Da sich im ägyptischen Geldverkehr auch etliche Aksumiten vom Typ MH #52 befanden, die sich ja in Größe und Typologie nicht viel vom römischen Kleinkupfer aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts unterschieden, dienten auch diese den lokalen, ägyptischen Tokenfabrikanten zum Abformen.

Kennzeichen der ägyptischen Nachgüsse sind außer der geringeren Größe, die Gusszapfen und/oder auch sonstige Metallklümpchen, die sich in Hohlräumen der Modeln gebildet haben, oft ist der Schrötling nicht nur klein, sondern auch dünn.

Sehr viele Informationen zu dieser Münze verdanke ich Herrn Prof. Dr. Wolfgang Hahn!
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Hochgeladen: 8. Jan 2011, 22:43
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